0:00 0:00
WirtschaftsethikKorruption

Die Habgier des Menschen im Licht der Bibel

Froh zu sein, bedarf es wenig…!?

1. Habgier als Laster: Ge­schichtliche Perspektiven

Habgierige Menschen hat es zu allen Zeiten gegeben. Zumindest bezeugen die verschie­denen Kulturen durch die Jahrhunderte hin­durch, wie  habgieriges Verhalten beo­bachtet und beurteilt wurde. 

Ein bekanntes Beispiel ist die antike Sage von König Midas. Als ihm ein Wunsch frei gestellt wird, wünscht er sich, dass alles, was er anfasst, zu Gold werden möge. Erst im Nachhinein wird ihm klar, wozu ihn seine Habgier getrieben hat: Selbst die Nah­rung, die er zu sich nehmen will, wird zu Gold. Weil er zu verhungern droht, setzt er alles daran, seinen Wunsch rückgängig zu machen.

Das Anliegen dieser Sage ist offensichtlich: Sie soll vor der Habgier und ihren schädli­chen Folgen warnen. Doch ist Habgier tat­sächlich in jedem Fall verwerflich? Schon im antiken Griechenland fielen die Antworten auf diese Frage unterschiedlich aus. Die Stoiker beispielsweise beurteilten die Moralität menschlichen Verhaltens da­nach, ob die Handlung selbst als richtig oder falsch anzusehen war.1Vgl. Sedláček, Ökonomie, 163-164. Die Epikurer (= Hedonisten) hingegen machten den Wert einer Handlung ausschließlich an ihren Folgen fest.2Vgl. ebd. 164-165. Angewendet auf die Habgier bedeutet das: Aus Sicht der Stoiker ist jede Handlung, die aus Habgier geschieht, ab­zulehnen, weil Habgier schlecht ist. Das sehen die Epikurer anders. Für sie kann auch eine von Habgier getriebene Tat gut sein, nämlich dann, wenn sie sich letztlich positiv auswirkt. Aus ihrer Sicht gilt: Hab­gier ist gut, wenn sie nützt, und schlecht, wenn sie schadet.

Wie bei den Stoikern erfuhr die Habgier im frühen Christentum, bei den Kirchenvätern, eine grundsätzlich negative Wertung. Zeno von Verona beispielsweise charakterisierte sie folgendermaßen: „Sie ist ein unergründ­liches Verlangen, eine blinde Begierde, eine wahnsinnige Leidenschaft, eine Raubsucht, die keine Grenze hat, eine Spannung, die keine Ruhe findet, die nie zum Ziel ihrer Wünsche kommt, weil sie kein Genügen kennt.“3Zitiert nach Rosner, Habsucht, 76. Bischof Ambrosius ging sogar soweit, den Sündenfall im Garten Eden nicht als „Ursünde“, sondern als „Urbegeh­ren“ zu bezeichnen.4Vgl. Rosner, Die wahren Reichen, 23.

An dieser Einschätzung änderte sich auch im Mittelalter nichts. Die Habgier als Laster war so verrufen, dass sie seit dem 6. Jh. n. Chr. sogar zu den Todsünden gerechnet wurde.5Vgl. Wahren, Faktor, 49. Doch nicht nur die Katholische Kirche verurteilte  die Habgier damals scharf. Auch in wirtschaftlichen Zusam­menhängen galten Geiz und Habgier als Laster, die einer guten Ordnung entgegen­stehen.6Vgl. Geisen, Avaritia, 140. Um ihnen Einhalt zu gebieten, wur­den entsprechende Regeln für den Um­gang mit Besitz formuliert und im Gegen­zug die Großzügigkeit als Tugend hervor­gehoben.7Vgl. ebd. 140-141. Dass gegen Ende des Mittelalters nicht länger der Stolz, sondern die Habgier als schlimmste aller Todsünden galt,8Vgl. Wahren, Faktor, 57-58. hatte daher sowohl theologische als auch soziale Gründe. Man erkannte, dass das übermä­ßige Streben nach Besitz(vermehrung) nicht nur von Gott wegführt, sondern auch das soziale Miteinander bedroht.9Vgl. Geisen, Avaritia, 141.

Es kann also festgehalten werden: Von Ausnahmen wie den Epikurern abgesehen galt Habgier in der Menschheitsgeschichte bis zum Ende des Mittelalters üblicherweise als Laster.

2. Die Neubewertung der Habgier in der Neuzeit

Diese negative Wertung der Habgier wurde mit Beginn der Neuzeit zunehmend infrage gestellt. Begünstigt wurden solche Überle­gungen durch mindestens zwei Entwick­lungen: Zum einen gewann unternehmeri­sches Handeln im Alltag der Menschen immer mehr an Bedeutung;10Vgl. Wahren, Faktor, 55. zum anderen wurden die Bereiche Religion und Gesell­schaft/Ökonomie nun klar voneinander ge­trennt, wobei zugleich der Einfluss der Kir­chen auf den öffentlichen Raum immer mehr zurückgedrängt wurde.11Vgl. Geisen, Avaritia, 142.

Die Veränderungen gegenüber dem Mittel­alter betreffen dabei weniger das Men­schenbild. „Naturrechtslehrer und Moral­philosophen waren sich weitgehend einig, dass der Mensch ein eher unangenehmer Zeitgenosse wäre“12Wahren, Faktor, 55; vgl. Sedláček, Ökonomie, 201. Neu waren vielmehr die Schlüsse, die aus dieser Einschätzung  gezogen wurden. War man sich im Mittel­alter noch einig, dass auf Lastern beruhende Handlungen grundsätzlich verwerflich seien, wurde  nun in Erwägung gezogen, dass aus ihnen möglicherweise auch Gutes entstehen könnte. 

Philosophen wie Thomas Hobbes und Sa­muel von Pufendorf vertraten daher im 17. Jh. n. Chr. die Ansicht, dass die Begierde des Menschen neben den negativen auch positive Effekte mit sich bringe.13Vgl. Wahren, Faktor, 55-56. So mache etwa die Habgier den Menschen erfinderi­scher und produktiver.14Vgl. ebd. 56. Da der Begriff der Habgier jedoch vor allem von kirchlicher Seite negativ besetzt war, ging man in wirt­schaftlichen Zusammenhängen dazu über, stattdessen von menschlichen „Interessen“ zu sprechen.15Vgl. Wahren, Faktor, 57-58. Damit war der Weg geebnet für ein Denkmodell, in dem habgieriges Verhalten nicht länger als Feind einer guten Wirtschaftsordnung gelten musste. Kapita­lismus und Habgier wurden miteinander versöhnt.16Vgl. Geisen, Avaritia, 140.

Diesen Gedanken entwickelte der Philo­soph Bernard Mandeville weiter. Er hielt es nicht nur für denkbar, sondern für zwingend notwendig, dass der Gier des Menschen in der Wirtschaft eine Berechtigung einge­räumt wird.17Vgl. Sedláček, Ökonomie, 238. Denn: Ohne Gier kein Fort­schritt. Die Wirtschaft entwickle sich nur weiter, wenn die Nachfrage ständig steigt.18Vgl. ebd. 238. Was im Privaten als Laster anzusehen sei (z.B. die Habgier), wirke sich zugleich po­sitiv auf das Gemeinwohl aus. Mandevilles These lautete daher: Private Laster sind für die Gesellschaft von Vorteil, sie machen das Zusammenleben überhaupt erst mög­lich.19Vgl. ebd. 238-239.

Adam Smith, der als Begründer der klassi­schen Nationalökonomie gilt, schätzte die Rolle der Habgier für die Wirtschaft ähnlich ein wie Mandeville. Er teilte zwar nicht dessen Überzeugung, dass private Laster nützlich seien, sondern betrachtete allein die Tugenden als gut, Laster hingegen als schlecht. Die Nähe zu Mandeville liegt je­doch darin, dass Smith die Eigenliebe völlig neu bewertet: sie gilt ihm nicht als Laster, sondern als Tugend!20Vgl. ebd. 250-251. Aus Habgier zu han­deln, ist damit nicht länger verwerflich.

Diese Neubewertung der Habgier in der Wirtschaft wirkte mit der Zeit auch auf die Beurteilung der Habgier in der kirchlichen Soziallehre ein. Eine rein moralische Be­wertung erschien aufgrund der wirtschaftli­chen Entwicklungen als nicht mehr zeitge­mäß. Habgier wurde daher nicht mehr pau­schal als Todsünde verurteilt, sondern legi­timiert, sofern sie sich im Rahmen eines wirtschaftlich gebotenen Gewinnstrebens bewegte.21Vgl. Wahren, Faktor, 50-51.

Mit der Neuzeit setzte sich also immer mehr eine Denkweise durch, die der der Epikurer nahe steht: Entscheidend für die ethische Bewertung menschlichen Verhal­tens ist nicht die Handlung an sich, sondern ihr Nutzen, ihre Wirkung.22Vgl. Sedláček, Ökonomie, 167.

Trotz dieser Entwicklung hin zu einer posi­tiven Bewertung ist auch die Vorstellung von Habgier als Laster oder Todsünde bis heute erhalten geblieben. Der Psychoanaly­tiker Arthur G. Nikelly hat einige Merk­male herausgearbeitet, anhand derer sich Habgier im Sinne eines Lasters von wirt­schaftlich gebotenem Gewinnstreben unter­scheiden lässt. Kennzeichen der Habgier als Laster sind demzufolge:23Die folgend genannten Kennzeichen finden sich bei Wahren, Faktor, 89-90.

  1. Grenzenlosigkeit: Der Habgierige emp­findet ein unstillbares Verlangen nach Mehr. Hat er ein Ziel erreicht, stellt sich nicht Befriedigung ein, sondern unmittelbar ein Durst nach weiterer Steigerung des Er­reichten. Diese Eigenschaft der Habgier bringt Wilhelm Busch auf den Punkt mit den Worten: „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“24Aus: Wilhelm Busch, Schein und Sein. Nachgelassene Gedichte, 1909.
  2. Grundlosigkeit: Der Habgierige häuft Besitz an, ohne damit einen bestimmten Zweck erfüllen zu wollen. Es geht ihm um den Zugewinn an sich, nicht um einen per­sönlichen Nutzen, den er aus dem Gewon­nenen zieht. Das Mittel wird ihm zum Zweck.
  3. Verschiebung von Prioritäten: Der Hab­gierige erkennt nicht mehr, was im Leben wirklich wichtig ist. Ausschlaggebendes Entscheidungskriterium ist für ihn stets sein Besitz oder dessen Vermehrung.
  4. Rücksichtslosigkeit: Der Habgierige ver­sucht seinen Besitz auch dann zu vermeh­ren, wenn er damit anderen Schaden zufügt. Nach moralischen und ethischen Ver­pflichtungen fragt er nicht. 
  5. Konkurrenzdenken: Der Habgierige defi­niert seinen Selbstwert über seinen Besitz. Ihm ist es wichtig, mehr zu haben als an­dere. Er möchte seine „Gegner“ überbieten.
  6. Unverständnis für Armut: Der Habgie­rige zeigt Armen gegenüber kein Mitgefühl. Vielmehr schaut er auf sie herab und ver­achtet sie.

Unter anderem ausgehend von diesen Kennzeichen definiert Heinz-Kurt Wahren Gier als „ein egoistisches, maßloses, sowie rücksichtsloses Streben nach Mehrung von Kapital oder Vermögen, sofern es geeignet sein kann, eine Schädigung bzw. Beein­trächtigung der Interessen und Bedürfnisse anderer herbeizuführen“.25Vgl. Wahren, Faktor, 99-100.

Diese Definition ist unübersehbar von neu­zeitlichem Denken geprägt: Ob Habgier ein Laster ist, entscheidet sich daran, wie sie sich gesellschaftlich auswirkt. Das heißt im Umkehrschluss: Wenn keine Schädigung oder Beeinträchtigung anderer entsteht, ist egoistisches, maßloses, rücksichtsloses Gewinnstreben nicht verwerflich.

Ob diese Position aus christlicher Sicht ethisch vertretbar ist, wird im Folgenden anhand biblisch-theologischer Erwägungen zu überprüfen sein. Zunächst soll jedoch ein Blick auf die Gegenwart zeigen, welche Rolle die Gier in unserer Gesellschaft spielt und wie sie  nach der schweren Finanzkrise zu Beginn des 21. Jahrhunderts bewertet wird.

3. Die Ökonomie des Immer-Mehr-Haben-Wollens und die Finanzkrise

Dass jeder – egal ob Unternehmer oder Pri­vatperson – seine Entscheidungen nach dem eigenen wirtschaftlichen Nutzen trifft und größtmöglichen Gewinn anstrebt, ist in un­serer Gesellschaft schon lange normal. Habgier an sich wird infolge der neuzeitli­chen Entwicklung kaum als ein Problem wahrgenommen, sondern als positive Ei­genschaft, zum Beispiel als Motor der Wirt­schaft oder als Stimulus für das private Glück und den Genuss.26Vgl. Rosner, Habsucht, 75; Huizing, Gier, 260; Schorlemmer, Gier, 29. Bedenken der Habgier gegenüber werden für gewöhnlich nur dann geäußert, wenn – entsprechend der Definition von Wahren – durch sie Schaden entsteht. Sie darf nicht dazu führen, dass die einen auf Kosten der anderen reich wer­den27Vgl. Schorlemmer, Gier, 100. oder dass ethische Verpflichtungen vernachlässigt werden.28Vgl. ebd. 102.

Genau das ist aber in der Finanzkrise ge­schehen. Zwar ist umstritten, inwiefern de­ren Ursache in Fehlern des Finanzsystems und inwiefern in menschlichem Fehlver­halten zu sehen ist.29Vgl. Wahren, Gier, 8-10. Auffällig ist aber: Die Gier des Menschen nach Mehr wurde jah­relang stillschweigend unterstützt. Öffent­lich angeprangert wurde sie erst in dem Moment, als der Schaden deutlich wurde, den sie angerichtet hatte. Aber wozu hat diese vehemente Kritik an der Gier geführt? Hat dadurch in unserer Gesellschaft und in der Wirtschaft ein Umdenken stattgefun­den?

Hinweise auf eine Veränderung liefern die Forschungsergebnisse von Anton Bucher. Er hat sich jüngst aus psychologischer Sicht mit den 7 Todsünden beschäftigt und deren aktuelle Erscheinungsformen empirisch untersucht. Seine Erhebungen ergaben, dass aktuell Geiz und Habgier von allen Tod­sünden als am verwerflichsten eingestuft werden.30Vgl. Bucher, Geiz, 16. Je jünger die Befragten waren, für umso weniger verwerflich hielten sie tendenziell die Todsünden; doch Geiz und Habgier schätzten alle Befragten gleich negativ ein.31Vgl. ebd. 15. Auch zeigte sich, dass Geiz und Habgier offensichtlich verstärkt wahr­genommen werden, denn 55% der Befrag­ten hielten sie in unserer Gesellschaft für „sehr verbreitet“.32Vgl. ebd. 19.

Diesen Ergebnissen gegenüber stehen zahl­reiche Stimmen aus der Gesellschaft, die kritisieren, dass sich trotz der Finanzkrise nichts geändert habe. Ob man nun das Fi­nanzsystem oder die menschliche Gier für die Hauptursache der Finanzkrise hält – eine Veränderung in der Praxis kann offen­sichtlich keine dieser beiden Seiten fest­stellen.33Vgl. Thielemann, Gier; Nienhaus, Nichts gelernt; „Europa“, (Fokus). Dabei erscheinen die Forderungen nach einem Paradigmenwechsel durchaus plausibel. Sie reichen von dem Ruf nach mehr Bescheidenheit bis hin zu neuen Wirt­schaftsmodellen, die nicht primär auf theo­retischen Berechnungen beruhen, sondern stärker als bisher in der Realität verankert sind.34Vgl. Thielemann, Gier; Nienhaus, Nichts gelernt; „Europa“, (Fokus).

Die Sensibilität für Geiz und Habgier in unserer Gesellschaft mag sich also infolge der Finanzkrise erhöht haben (wie die Stu­die von Bucher nahelegt), aber am tatsäch­lichen Verhalten der Menschen hat sich offensichtlich wenig geändert.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Be­scheidenheit aus ökonomischer Sicht über­haupt wünschenswert ist, denn unser ge­samtes Wirtschaftssystem beruht auf der Idee des ständigen Fortschritts.35Vgl. zu den folgenden Ausführungen Sedláček, Ökonomie, 287-310. Fortschritt und Wirtschaftswachstum sind jedoch nur möglich, wenn die Menschen entsprechend konsumieren. In einer Gesellschaft aber, die jetzt schon viel mehr hat, als sie eigentlich braucht, wäre weiteres Wachstum im Grunde gar nicht nötig. Es geht längst nicht mehr darum, bestimmte fortschrittliche Ziele zu erreichen. Vielmehr streben wir nach Wachstum um des Wachstums willen. Ähnliches gilt für das Konsumverhalten. Wir konsumieren nicht etwa, weil wir Mangel hätten, sondern weil das Angebot ständig steigt. „Das Angebot befriedigt un­sere Ansprüche nicht, sondern erzeugt sie neu.“36Vgl. ebd. 276.

Das unstillbare Verlangen des Menschen nach Mehr ist somit ein entscheidender Grundpfeiler des gesamten Systems.37Vgl. Geisen, Avaritia, 158. Men­schen, die sich bescheiden mit dem zufrie­den geben, was sie haben, wären für die Maxime des ständigen Wachstums hinder­lich. Aus Sicht der Wirtschaft muss daher gelten: Die Gier des Menschen ist nicht nur gut, sie ist absolut notwendig! Doch was sagt die Bibel dazu?

4. Habgier als Beziehungsstörung: Biblisch-theologische Perspektiven 

4.1 Habgier ist ein Wesenszug des Men­schen

Man muss nicht lange suchen, um in der Bibel Beispiele menschlicher Habgier zu finden. Gleich zu Beginn stößt man in Ge­nesis 3 auf die Geschichte des Sündenfalls. Adam und Eva sehen nicht das viele, was sie haben, sondern das eine, was sie nicht haben. Der Gedanke, es könnte ihnen etwas vorenthalten werden, treibt sie dazu, sich auch das Letzte noch zu nehmen und damit die Grenze zu überschreiten, die Gott ihnen gesetzt hat. Habgier ist das Leitmotiv, das das Handeln beim Sündenfall bestimmt.38Vgl. Schorlemmer, Gier, 59-60; Sedláček, Ökonomie, 271-272.

Weitere Beispiele gibt es viele: Als Gott die Israeliten in der Wüste mit Manna versorgt, soll jeder nur seinen täglichen Bedarf de­cken; doch anstatt der treuen Fürsorge Gottes zu vertrauen, legen die Israeliten sich Vorräte an (2Mose 16). Aus Habgier vergreift Achan sich nach der Eroberung der Stadt Jericho an deren Reichtümern (Jos 7), obwohl Gott dies ausdrücklich verboten hatte (Jos 6,18-19). Zur Zeit des Propheten Micha reißen die Machthaber aus Habgier fremden Besitz an sich (Mi 2,2). Hananias und Saphira täuschen über ihr habgieriges Verhalten hinweg, indem sie der Jerusale­mer Gemeinde insgeheim nicht den vollen Erlös ihres Ackers zur Verfügung stellen (Apg 5,1-11). In Philippi reagieren die Ar­beitgeber einer Wahrsagerin mit Unmut, als Paulus ihren Wahrsagegeist austreibt, weil sie um ihre Gewinne fürchten (Apg 16,16-22). Aus demselben Grund stellt sich Demetrius der Verkündigung des Evangeli­ums in Ephesus entgegen (Apg 19,23-40).

Diese Beispiele sind nicht lediglich als Ein­zelfälle zu verstehen. Der Bibel zufolge ist Habgier ein Wesenszug, der dem Menschen als Sünder  innewohnt und der sein Handeln in allen seinen sozialen Bezügen bestimmt (vgl. Mk 7,20-22; 2Petr 2,14).39Vgl. Sedláček, Ökonomie, 273. Habgier findet sich beim kleinen Mann genauso wie beim großen (vgl. Jer 6,13). Sie kann als Handlungsmotiv klar zutage treten (vgl. Pred 4,8), das Tun des Menschen aber auch unbemerkt bestimmen (vgl. 1Thess 2,5; 2Petr 2,3). Daran hat sich bis heute nichts geändert. 

4.2 Habgier ist Sünde 

Das Urteil der Bibel über die Habgier lau­tet: Sie ist eine „Wurzel alles Übels“ (1Tim 6,10) und veranlasst Menschen dazu, „al­lerlei unreine Dinge zu treiben“ (Eph 4,19). Sie steht auf einer Stufe mit anderen Ver­gehen wie Unzucht, Mord, Ehebruch und Diebstahl und macht den Menschen unrein (vgl. Mk 7,20-22; Röm 1,28-32; 1Kor 5,11-13; Eph 5,3; Eph 5,5; Kol 3,5-8; 2Petr 2,14).40Vgl. Rosner, Habsucht, 77. Damit sind Habgier und Sünde nicht voneinander zu trennen (vgl. Jes 57,17).

Stärker noch: Die Bibel setzt Habgier sogar mit Götzendienst gleich (vgl. Eph 5,5; Kol 3,5)!41Vgl. ebd. 78-79. Götzendiener „schenken ihren Göt­zen Liebe, Vertrauen und Gehorsam. Das ist genau das, was Habgierige mit ihrem Geld tun.“42Rosner, Die wahren Reichen, 43; vgl. Rosner, Greed, 129. Jede Form von Götzendienst wird dem Menschen aber bereits im 1. Ge­bot streng untersagt (vgl. 2Mose 20,3). Zum Götzendienst wird die Habgier also dadurch, dass sie Geld und Besitz eine Aufmerksamkeit widmet, die allein Gott zusteht. 

Interessant ist vor diesem Hintergrund, dass das wirtschaftliche Handeln des heutigen Menschen in der Literatur bisweilen als eine Art Religion beschrieben wird.43Vgl. Rosner, Greed, 167-171; Wahren, Faktor, 52-53; Sedláček, Ökonomie, 289-297. „Der Kapitalismus (…) hat in modernen Gesell­schaften weitgehend den Platz eingenom­men, den früher die Religion hatte.“44Wahren, Faktor, 53. „Sein Antrieb und Ziel sind (…) die Überwin­dung der irdischen Unzulänglichkeiten, das Abstreifen der Grenzen der Welt und die Faszination des unendlich Vermehrbaren, versinnbildlicht im ‚ewigen Fortschritt‘ als Fortsetzung des Schöpfungsprozesses.“45Ebd. 52. Weil als Ziel dieses Prozesses ein Himmel auf Erden erhofft wird, erblickt der Öko­nom Sedláček in der Fortschrittsidee eine „säkularisierte Eschatologie.“46Sedláček, Ökonomie, 398; s. auch 289-297.

Biblisch gesehen kann vor solchen Ent­wicklungen nur gewarnt werden. Wie jede Sünde weckt der Götzendienst der Habgier Gottes Zorn (vgl. Ps 78,56-58; Jes 57,17; 2Petr 2,3; Offb 18). Die Folgen können sich schon in diesem Leben bemerkbar machen (vgl. 1Tim 6,10), werden jedoch spätestens in der Perspektive der Ewigkeit erkennbar. Als Sünde führt Habgier in Tod und Ver­derben, wenn der Mensch nicht von ihr umkehrt (vgl. Röm 1,32; 2Petr 2,3; Jak 1,15).Dass die Bibel Habgier zur Sünde erklärt, bedeutet allerdings nicht, dass sie Reichtum grundsätzlich für verwerflich hält. Das ist wichtig wahrzunehmen. Reichtum kann rechtmäßig erworben und die Folge von Fleiß und Weisheit sein (vgl. Spr 3,16; 11,16; 14,24). Reichtum darf genossen werden (vgl. Pred 4,8; 5,17; 1Tim 6,17).47Vgl. Rosner, Die wahren Reichen, 46. Er kann der Bibel zufolge sogar eine be­sondere Segensgabe Gottes sein (vgl. 5Mose 32,12-14; 1Chr 29,12; Ps 112,1-3; Spr 22,4; Pred 5,18; 6,2a; Jes 60,5-7; 1Tim 6,17). Die Bibel wendet nichts dagegen ein, wenn ein Mensch großen Besitz hat. Prob­lematisch wird Reichtum jedoch dann, wenn ein Mensch in übersteigertem Maße danach strebt und habgierige Verhaltens­weisen entwickelt (vgl. 1Joh 3,17). Von diesem Hintergrund her sind die Warnun­gen der Bibel an die Reichen zu verstehen (vgl. Lk 18,24-25; 1Tim 6,17-19; Jak 5,1-6). 

4.3 Habgier ist gefährlich

Wenn die Bibel vor Sünde warnt, dann im­mer deshalb, weil der Mensch sich durch sie in Gefahr begibt. Die Gefahren der Habgier zeigen sich auf drei verschiedenen Ebenen: der gesellschaftlichen Ebene, der persönlichen Ebene und der geistlichen Ebene.

4.3.1 Gesellschaftlich: Habgier führt zu Unrecht48Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 20-22.

Nicht selten sind Reichtum und Überfluss mit unlauteren Mitteln erworben (vgl. Ps 37,16; Spr 16,8; Spr 28,6). Für zwischen­menschliche Beziehungen ergibt sich dar­aus ein weites Spektrum an Folgen:

Habgier kann dazu führen, dass Menschen einander belügen. Dabei kann die Lüge dem Habgierigen dazu dienen, sich un­rechten Gewinn zu verschaffen (vgl. Jer 6,13). Sie kann aber auch angewendet wer­den, um über die eigene Habgier hinweg­zutäuschen (vgl. Apg 5,1-11, bes. V.8). 

Habgier kann dazu führen, dass Menschen einander betrügen. Vor allem in wirt­schaftlichen Zusammenhängen stehen Hab­gierige in der Gefahr, sich unrechtmäßig zu bereichern, indem sie überteuerte Preise verlangen oder den Käufer mit Blick auf das erworbene Produkt hinters Licht führen (vgl. Amos 8,4-6).

Habgier kann dazu führen, dass Menschen einander ausbeuten. Täter sind dabei in der Regel die ohnehin Reichen, Opfer die oh­nehin Armen und sozial Benachteiligten. Letztere werden in der Bibel repräsentiert durch die „Armen“, „Elenden“, „Witwen“ und „Waisen“ (vgl. Jes 3,14-15; 10,1-2; Amos 8,4-6). Die Ausbeutung kann dabei verschiedene Formen annehmen. Dass Menschen gewaltsam ihres Besitzes beraubt oder enteignet werden (vgl. Jes 3,14-15; Mi 2,2), kann ebenso vorkommen wie die Aus­beutung ihrer Arbeitskraft (vgl. Jak 5,4-6), auch in Gestalt von Menschenhandel (vgl. Offb 18,13).

Habgier kann dazu führen, dass Menschen einander rechtlich übervorteilen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn Machthaber und Gesetzgeber von Habgier getrieben werden. Bei entsprechender Rechtslage können Menschen zugunsten der Habgierigen benachteiligt oder gar zu Unrecht verurteilt werden (vgl. Jes 10,1-2; Jak 5,8a).

Habgier kann dazu führen, dass Menschen einander Gewalt antun. Nicht immer schre­cken Menschen davor zurück, ihre habgie­rigen Ziele notfalls durch Handgreiflich­keiten durchzusetzen (vgl. Apg 16,19; 19,29). Manch einer lässt sich aus seiner Habgier heraus sogar zum Mord verleiten (vgl. Hes 22,27; Jak 5,6b; Offb 18,24).

Weil Habgier also zu Streit führt (vgl. Spr 28,25), wirkt sie sich in vielfacher Weise negativ auf das Miteinander von Menschen aus. Wo Menschen aufgrund ihrer Habgier abstumpfen (vgl. Eph 4,19), sich folglich skrupellos und brutal verhalten, führt das zu sozialer Ungerechtigkeit.

Mit diesen Schilderungen ist die Bibel hochaktuell: Aufgrund von Habgier sind Lug und Trug im kleinen und großen Stil an der Tagesordnung, Menschen bekriegen sich global wie privat – Stichwort Erbstrei­tigkeiten – und eine gerechte Gütervertei­lung, bei der nicht mehr die einen auf Kos­ten der anderen leben, liegt in weiter Ferne. Die Auffassung der Bibel, dass Habgier verwerflich ist, weil sie anderen schadet, lässt sich daher auch an gesellschaftlichen Fehlentwicklungen ablesen. Die Bibel kennt aber darüber hinaus noch weitere Gefahren, die mit der Habgier einhergehen.

4.3.2 Persönlich: Habgier vermittelt falsche Sicherheit49Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 60-64.

Auf persönlicher Ebene besteht die große Gefahr der Habgier darin, dass der Habgie­rige seinen Besitz zur Lebensmitte macht und sich auf ihn verlässt. Wer das tut, wird in der Bibel als Narr bezeichnet (vgl. Lk 12,20), weil er nicht bemerkt, dass Reich­tum trügt und nur eine scheinbare Sicher­heit bietet (vgl. Spr 18,11; Mt 13,22/Mk 4,19; 1Tim 6,17). Der Habgierige steht in der Gefahr, folgende Tatsachen aus den Augen zu verlieren:

Reichtum und Besitz sind vergänglich. Der Mensch kann unter Umständen all sein Gut sehr plötzlich verlieren (vgl. Spr 23,5; Hes 7,11; 27,27). Nicht nur andere Menschen können es ihm stehlen (vgl. Mt 6,19), auch Gott selbst kann es von ihm nehmen (vgl. Hes 30,10).

Reichtum und Besitz schützen nicht vor Schwierigkeiten. Auch über den Reichen kann plötzliches Unheil hereinbrechen (vgl. Hes 30,4; Jak 5,1; Offb 18,7+14+19) oder er gerät in Situationen, in denen ihm sein Geld nicht weiterhilft (vgl. Pred 5,9). Bis­weilen können die Schwierigkeiten sogar von dem Reichtum selbst ausgehen (vgl. Pred 5,10-12).

Reichtum und Besitz können den Tod nicht aufhalten. Spätestens hier, am Lebensende, wird deutlich, welche Grenzen dem Reich­tum gesetzt sind. Er kann das Leben des Menschen um keinen Tag verlängern (vgl. Ps 49,6-10; Zef 1,18; Lk 12,15+25).

Reichtum und Besitz sind für die Ewigkeit wertlos. Mit dem Tod muss jeder Mensch all seinen Besitz zurücklassen (vgl. Ps 49,17-18; Pred 5,14; Lk 12,20; 1Tim 6,7). Der Tod hebt alle materiellen, irdischen Unterschiede zwischen den Menschen auf (vgl. Hiob 21,23-26). Vor Gott zählt nicht, was ein Mensch besessen hat, sondern wie es um seine Seele steht (vgl. Mt 16,26). Der Habgierige hingegen steht in der Gefahr, das materielle Wohl höher zu achten als das seelische.

So macht Habgier den Einzelnen blind für den begrenzten Nutzen von Reichtum und Besitz und lässt ihn auf falsche Sicherheiten bauen. 

In einer Zeit, in der Geld vielen Menschen zu einer Religion geworden ist, von der sie Sicherheit erhoffen, sind diese Orientierun­gen und Weisungen  der Bibel enorm wich­tig. Sie entlarven den begrenzten Wert ma­terieller Güter und werfen die Frage nach bleibenden Werten auf.

4.3.3 Geistlich: Habgier stört die Gottesbe­ziehung 

Weil Habgier Götzendienst ist, hat sie im Leben eines Christen keinen Raum. Die Bibel ordnet habgieriges Verhalten eindeu­tig der Zeit vor der Bekehrung zu (vgl. 1Kor 6,11; Kol 3,7). Es findet sich bei Menschen, die das „Leben, das aus Gott ist“ (Eph 4,18), nicht kennen. Christen hinge­gen sollen von Habgier soweit Abstand nehmen, dass davon bei ihnen „nicht einmal die Rede“ ist (Eph 5,3; vgl. 1Tim 6,11; Hebr 13,5).50Vgl. Rosner, Habsucht, 77. Denn Habgier birgt mit Blick auf die Gottesbeziehung zwei große Gefah­ren:

  1. Habgier ebnet den Weg von Gott weg.51Vgl. dazu Rosner, Die wahren Reichen, 55-61. Wer bereits im Glauben die Umkehr zu Gott vollzogen hat, gefährdet durch Habgier seine Beziehung zu Gott. Wer reich werden will, fällt leicht in Versuchung und ver­strickt sich in seinen finanziellen Wünschen (vgl. Dtn 7,25-26; 1Tim 6,9). Geldgier kann dazu führen, dass Menschen vom Glauben abirren (vgl. 1Tim 6,10); großer Wohlstand lässt Gott schnell in Vergessenheit geraten (vgl. Dtn 6,10-12; 8,12-14). Zudem besteht die Gefahr, dass das Streben nach Besitz in Konkurrenz zum Glauben an Gott tritt. Der Gläubige muss sich entscheiden, was von beidem ihm wichtiger ist: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Mt 6,24b). Unabhängig davon, ob der Begriff „Mammon“ als Eigenname einer Gottheit oder eines Dämonen verstanden wird oder als Personifizierung des Besitzes,52Zu den unterschiedlichen Auslegungen vgl. Rosner, Greed, 18-19. ist das Anliegen Jesu offensichtlich. Es geht ihm „um die alleinige ‚Ausrichtung des Her­zens‘ auf Gott hin, von dem alles, die Fülle des Lebens erwartet werden kann“53Geisen, Avaritia, 146. (vgl. Mt 6,21). Wer dieses Vertrauen etwas ande­rem als Gott entgegenbringt, bewegt sich im Bereich des oben erwähnten Götzen­dienstes.
  2. Habgier versperrt den Weg zu Gott hin. Reichtum und Habgier sind zudem in be­sonderer Weise geeignet, Menschen vom Glauben an Gott abzuhalten. Wenn ein Mensch mit dem Evangelium in Kontakt kommt, kann Reichtum der Grund dafür sein, dass der Glaube sich nicht entfaltet (vgl. Mt 13,22/Mk 4,19/Lk 8,14). Jesus selbst sagt: „Wie schwer kommen die Rei­chen in das Reich Gottes!“ (Lk 18,24). Wie zutreffend diese Aussage ist, zeigt sich z.B. an Demetrius in Ephesus. Als er mit dem Evangelium in Kontakt kommt, halten seine wirtschaftlichen Einbußen ihn davon ab, sich für die wunderbare Botschaft zu öff­nen, die dort verkündigt wird (Apg 19,23-41). Reichtum kann also ein großes – wenn auch dank Gottes Hilfe nicht unüberwind­bares (vgl. Lk 18,27) – Hindernis auf dem Weg zu Gott sein.

Weil Habgier die Gottesbeziehung stört, ist es aus christlicher Sicht unmöglich, Hab­gier – in welcher Form auch immer – gut­zuheißen.

Im Gegensatz zur heutigen Gesellschaft koppelt die Bibel die negative Wertung der Habgier nicht allein an den Schaden, den sie anderen verursacht.54Vgl. das Gleichnis vom Reichen Kornbauern, dessen Habgier verurteilt wird, obwohl sein Gut rechtmäßig erworben war und niemanden zu Schaden brachte (Lk 12,16-21). Die Bibel macht vielmehr deutlich: Habgier als Haltung des „Immer-mehr-haben-Wollens“ schadet im­mer! Wenn nicht dem Nächsten, dann dem Habgierigen selbst oder seiner Gottesbezie­hung.

4.4 Habgier ist durch Schutzmaßnahmen entgegenzuwirken

Weil Habgier all diese Gefahren mit sich bringt, schiebt die Bibel ihrer Ausbreitung einen Riegel vor. Es dient dem Wohl des Menschen, wenn sie aufzeigt, wie das auf den genannten Ebenen geschehen kann. 

4.4.1 Gesellschaftlich: Maßnahmen zum Schutz des Rechts

Um ein gutes Miteinander zu gewährleis­ten, gebietet die Bibel der Habgier des Menschen Einhalt.55Vgl. Gigantès, Macht, 16-22; Geisen, Avaritia, 145-146+159. So untersagen die 10 Gebote es zu töten, zu stehlen und den Be­sitz eines anderen an sich reißen zu wollen (vgl. Ex 20,13+15+17). Auch in wirtschaft­lichen Zusammenhängen fordert Gott Auf­richtigkeit (vgl. Lev 25,17; Spr 16,18). Der junge Mensch wird gewarnt, nicht gemein­same Sache mit den Räubern zu machen (vgl. Spr 1,11-15, bes. V.13). 

Zur Einhaltung derartiger Gebote wird der Mensch auf doppelte Weise animiert. Zum einen wird er eindringlich gewarnt, dass Gott habgieriges Verhalten straft (vgl. Jes 3,13; Jes 5,8; Jes 10,1-2; Hes 7,12-14; Amos 8,7-8). Zum anderen werden ihm die Vorzüge der Aufrichtigkeit vor Augen ge­malt (vgl. Spr 16,8; 16,19; 17,1; 28,6).

Gott wendet sich gegen soziale Ungerech­tigkeit. Sein Ziel ist, „dass es zu einem Ausgleich komme“ (2Kor 8,13).  Grenzen sind der Habgier nach biblischem Vorbild also spätestens dann zu setzen, wenn die Steigerung des Wirtschaftswachstums oder das Verfolgen persönlicher „Interessen“ mit Werten wie Aufrichtigkeit und sozialer Ge­rechtigkeit kollidieren. 

So sind Forderungen wie die Sedláčeks, ethischen Fragen in wirtschaftlichen Zu­sammenhängen wieder mehr Beachtung zu schenken, aus christlicher Sicht zu begrü­ßen.56Vgl. Sedláček, Ökonomie, 264-265; 311-319. In seinem Schlusswort plädiert Sedláček: „Ich bin überzeugt, dass wir mehr Metaökonomie brauchen, wenn wir die Ökonomie relevanter machen wollen. (…) Man sagt oft, die Ethik und die Soft Skills seien der Zuckerguss auf dem Kuchen der mathematischen Analyse. In diesem Buch habe ich zu zeigen versucht, dass es genau umgekehrt ist, dass die mathematische Analyse der Guss auf dem Kuchen einer viel tieferen und umfassenderen ökonomischen Entwicklung ist.“ (Ökonomie, 404). Eigentum ist zum Beispiel immer sozialpflichtig, was bedeutet, dass es dazu eingesetzt werden soll, anderen Menschen ein aufgrund von – ausreichendem – Er­werbseinkommen wirtschaftlich selbstbe­stimmtes Leben zu ermöglichen. Der Ge­danke, durch Leistung „mehr für mich“ zu haben, steht somit christlich gesehen unter dem Vorzeichen, mit diesem „mehr“ dazu beizutragen, dass möglichst viele Menschen (mindestens) genug zum Leben haben. 

4.4.2 Persönlich: Maßnahmen zum Schutz vor falscher Sicherheit

Die Bibel schützt den Menschen davor, sich auf falsche Sicherheiten zu verlassen, in­dem sie einerseits falsche Sicherheiten ent­larvt und andererseits wahre Sicherheiten anbietet.57Vgl. Rosner, Habsucht, 80-81.

Weil Reichtum und Besitz vielen Menschen sicher und verlässlich scheinen, weist die Bibel immer wieder auf die Grenzen hin, die ihnen gesetzt sind (s. 3.2). Jesus erzählt zu diesem Zweck u.a. das Gleichnis vom Reichen Kornbauern (Lk 12,13-21).58Vgl. ebd. 77. Diese ständige Erinnerung soll helfen, ein gesun­des Verhältnis zu materiellen Dingen zu wahren oder wiederherzustellen.

Wahre Sicherheit hingegen ist nur bei Gott zu finden.59Vgl. zu den folgenden Ausführungen Rosner, Greed, 174-178. Daher wird der Mensch aufge­fordert, sein Vertrauen allein auf Gott zu setzen (vgl. 1Tim 6,17). Denn dem Reich­tum sind Grenzen gesetzt, die für Gott nicht gelten: Gott kann sichere Zeiten schenken (vgl. Jes 33,6) und auch in schwierigen Zeiten Halt und Schutz geben (vgl. Ps 40,5; Spr 18,10-11). Wer an Gott glaubt und nach seinem Willen lebt, erwirbt sich einen Schatz im Himmel, der unvergänglich ist (vgl. Mt 6,19-21; Lk 12,21; 1Tim 6,18). Wer wirklich gut für seine Zukunft vorsor­gen will, sollte sich daher an Gott wenden, weil nur bei ihm wahres Leben und wahrer Reichtum zu finden sind (vgl. Jer 10,16; 2Kor 6,10; 1Tim 6,19; Offb 3,18).60Vgl. Schallenberg, Todsünden, 22.

Diese Erkenntnis befreit zu einem gesunden Umgang mit irdischem Besitz. Dazu gehört das Bewusstsein seiner Vorläufigkeit (vgl. 1Kor 7,29-31; Jak 4,13-15) ebenso wie die Fähigkeit, sich genügen zu lassen (vgl. Gen 33,9+11; Phil 4,11-13; 1Tim 6,8; Hebr 13,5). Beides beugt der Habgier vor. Der weise Rat der Bibel lautet daher: „Fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.“ (Ps 62,11b; vgl. 1Joh 2,15).

Die Bibel empfiehlt folglich, beständig zu reflektieren, was Reichtum und Besitz mir als Christen im Licht der Verheißungen Gottes bedeuten. Wer darüber nachsinnt, läuft nicht so leicht Gefahr, das Relative absolut zu setzen. 

Damals wie heute gilt daher: Der Einzelne kann sich am besten schützen, indem er sich im Vertrauen an Gott festmacht und den Rang  von Reichtum und Besitz im eigenen Leben sowie seine Erwartungen an diese regelmäßig diesem Gottvertrauen un­terstellt.

4.4.3 Geistlich: Maßnahmen zum Schutz der Gottesbeziehung

Dass ein Mensch den Weg zu Gott hin fin­det, ist immer dem Wirken Gottes zu ver­danken (vgl. Joh 6,44). Ihm allein ist es möglich, auch das besondere Hindernis zu überwinden, das dabei im Reichtum besteht (vgl. Lk 18,26-27). Auf seinen Ruf hin werden Menschen bereit, Besitz und Reichtum gering zu achten und ihm nachzu­folgen (vgl. Mk 1,18-20; Lk 5,28).

Die Bibel zeigt Wege auf, wie der Mensch die entstandene Beziehung zu Gott vor den Gefahren des Reichtums schützen kann. So ist das 1. Gebot eine Warnung, Geld nicht zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens zu machen. Priorität gebührt immer der Bezie­hung zu Gott. Die regelmäßige Besinnung darauf gewährleistet das 4. Gebot: Der Mensch soll nicht unbegrenzt arbeiten und seinen Besitz vermehren, sondern an einem Tag der Woche innehalten und sich auf Gott ausrichten (vgl. 2Mose 20,8-11).61Vgl. zur Sabbatökonomie Sedláček, Ökonomie, 305-310.

Außerdem soll er sich vor Augen halten, dass all sein Besitz letztlich von Gott her kommt (vgl. Dtn 8,3; Jak 1,17). Das schützt ihn davor, sich seinen Reichtum selbst zu­zuschreiben und darüber Gott zu vergessen (vgl. Dtn6,12; 8,14+17; Spr 30,9). Anstatt sich in ungesundem Ausmaß selbst um sei­nen Lebensunterhalt zu sorgen, soll der Gläubige mit Gottes Fürsorge rechnen (vgl. Spr 28,25; Lk 12,22-30; Joh 10,10; Phil 4,19; 1Tim 6,17). Dadurch wird er frei, seinen Blick von irdischen Dingen abzu­wenden. Nur wer nicht ständig mit sich selbst beschäftigt ist, kann trachten „nach dem, was droben ist“ (Kol 3,2; vgl. Mt 6,33-34; 2Kor 4,18; 1Tim 6,11).62Vgl. dazu Rosner, Greed, 174-178.

Für den Gläubigen ist es bis heute wichtig, diese guten Schutzmaßnahmen Gottes zu kennen. Um sie erfolgreich in die Tat um­zusetzen, benötigt er jedoch Gottes Hilfe. Daher ist das Gebet eine weitere Möglich­keit, um die Gottesbeziehung zu pflegen und Vorkehrungen gegen die Habgier zu treffen: „Neige mein Herz zu deinen Mah­nungen und nicht zur Habsucht.“ (Ps 119,36).

4.4.4 Freigiebigkeit als Gegenmaß­nahme63Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 91-105.

Über die genannten Maßnahmen zur Ein­grenzung hinaus empfiehlt die Bibel als wirksame Gegenmaßnahme gegen die Hab­gier das Geben. Dessen positive Auswir­kungen sind bis heute vielfältig: Wer sich angewöhnt, mit anderen zu teilen, hört au­tomatisch auf, grenzenlos für sich selbst zu sammeln. Damit öffnet das Geben auf zwi­schenmenschlicher Ebene den Blick für die Not des anderen und fördert den Ausgleich (vgl. 2Kor 8,11-15; Jak 2,15-16). 

Doch auch der Gebende profitiert von sei­ner Freigiebigkeit. Nicht nur, weil er die Freude des Gebens erfährt (vgl. Apg 20,35) und möglicherweise selbst als Beschenkter aus der Situation hervorgeht (vgl. Spr 11,24), sondern vor allem deshalb, weil sich im Geben sein unvergänglicher Schatz im Himmel vermehrt (vgl. Phil 4,17; 1Tim 6,18-19). 

Auf die Gottesbeziehung wirkt das Geben sich ebenfalls positiv aus. Es ist eine Mög­lichkeit, Gott zu erfreuen (vgl. 2Kor 9,7) und seine Liebe an andere weiterzugeben (1Joh 3,17). Die Dankbarkeit der Empfän­ger wiederum bewirkt, dass Gottes Lob vermehrt wird (vgl. 2Kor 9,13).

5. Fazit: Impulse für einen ange­messenen Umgang mit Habgier aus christlicher Sicht

Die Untersuchung hat gezeigt, dass Habgier aus christlicher Sicht in jedem Fall abzu­lehnen ist. Die neuzeitliche Entwicklung hin zu einer positiven Deutung der menschlichen Gier ist daher äußerst be­denklich. 

Gleichzeitig bleibt Habgier ein zutiefst menschlicher Wesenszug, dem wir tagtäg­lich bei uns selbst oder unseren Mitmen­schen begegnen. Weil Habgier sich nicht „abschalten“ lässt, müssen wir lernen, an­gemessen mit ihr umzugehen. Dazu möch­ten die folgenden Impulse Hilfestellung geben:

1. Fragen Sie sich, welche ethischen Werte für Ihr Handeln wichtiger sein sollen als die Frage nach dem eigenen Nutzen.

Mit welchen Mitteln möchten Sie Ihren Besitz vermehren, mit welchen nicht? Wo liegen für Sie die Grenzen eines vertretba­ren Konsumverhaltens? Welchen Stellen­wert haben für Sie z.B. fair gehandelte Le­bensmittel?

Wer seiner eigenen Habgier bewusst Gren­zen setzt, indem er sich mit solchen Fragen auseinandersetzt, kann im Kleinen einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten.

2. Fragen Sie sich, inwiefern Geld und Be­sitz Ihnen persönlich ein Gefühl von Si­cherheit vermitteln.

Welche Ängste gehen für Sie mit der Vor­stellung einher, einen Großteil davon plötz­lich zu verlieren? Inwiefern sind Geld und Besitz wirklich nötig und nützlich? Welche Sicherheiten können sie hingegen nicht geben? Bietet der christliche Glaube Ihnen an diesen Stellen eine tragfähige Alterna­tive? 

Nur wer den Stellenwert materieller Güter im eigenen Leben ehrlich reflektiert, kann unberechtigte Erwartungen rechtzeitig kor­rigieren. 

3. Fragen Sie sich, wie sich Ihr Umgang mit Geld und Besitz auf Ihre Gottesbezie­hung auswirkt. 

Nehmen materielle Belange so viel Raum ein, dass für Gott keine oder nur wenig Zeit bleibt? Worum drehen sich Ihre Gedanken am meisten? Wie groß ist Ihre Bereitschaft, Geld und Besitz mit anderen zu teilen?

Weil auch Christen vor Habgier nicht gefeit sind, sollten sie ihre Prioritäten immer wie­der neu ordnen.

Mit diesen Fragen im Hinterkopf kann es gelingen, für die Rolle der Habgier im eige­nen Leben sensibel zu werden und ihren Gefahren so gut wie möglich entgegenzu­wirken.

Kerstin Schmidt

Kerstin Schmidt

Endnoten

  • 1
    Vgl. Sedláček, Ökonomie, 163-164.
  • 2
    Vgl. ebd. 164-165.
  • 3
    Zitiert nach Rosner, Habsucht, 76.
  • 4
    Vgl. Rosner, Die wahren Reichen, 23.
  • 5
    Vgl. Wahren, Faktor, 49.
  • 6
    Vgl. Geisen, Avaritia, 140.
  • 7
    Vgl. ebd. 140-141.
  • 8
    Vgl. Wahren, Faktor, 57-58.
  • 9
    Vgl. Geisen, Avaritia, 141.
  • 10
    Vgl. Wahren, Faktor, 55.
  • 11
    Vgl. Geisen, Avaritia, 142.
  • 12
    Wahren, Faktor, 55; vgl. Sedláček, Ökonomie, 201.
  • 13
    Vgl. Wahren, Faktor, 55-56.
  • 14
    Vgl. ebd. 56.
  • 15
    Vgl. Wahren, Faktor, 57-58.
  • 16
    Vgl. Geisen, Avaritia, 140.
  • 17
    Vgl. Sedláček, Ökonomie, 238.
  • 18
    Vgl. ebd. 238.
  • 19
    Vgl. ebd. 238-239.
  • 20
    Vgl. ebd. 250-251.
  • 21
    Vgl. Wahren, Faktor, 50-51.
  • 22
    Vgl. Sedláček, Ökonomie, 167.
  • 23
    Die folgend genannten Kennzeichen finden sich bei Wahren, Faktor, 89-90.
  • 24
    Aus: Wilhelm Busch, Schein und Sein. Nachgelassene Gedichte, 1909.
  • 25
    Vgl. Wahren, Faktor, 99-100.
  • 26
    Vgl. Rosner, Habsucht, 75; Huizing, Gier, 260; Schorlemmer, Gier, 29.
  • 27
    Vgl. Schorlemmer, Gier, 100.
  • 28
    Vgl. ebd. 102.
  • 29
    Vgl. Wahren, Gier, 8-10.
  • 30
    Vgl. Bucher, Geiz, 16.
  • 31
    Vgl. ebd. 15.
  • 32
    Vgl. ebd. 19.
  • 33
    Vgl. Thielemann, Gier; Nienhaus, Nichts gelernt; „Europa“, (Fokus).
  • 34
    Vgl. Thielemann, Gier; Nienhaus, Nichts gelernt; „Europa“, (Fokus).
  • 35
    Vgl. zu den folgenden Ausführungen Sedláček, Ökonomie, 287-310.
  • 36
    Vgl. ebd. 276.
  • 37
    Vgl. Geisen, Avaritia, 158.
  • 38
    Vgl. Schorlemmer, Gier, 59-60; Sedláček, Ökonomie, 271-272.
  • 39
    Vgl. Sedláček, Ökonomie, 273.
  • 40
    Vgl. Rosner, Habsucht, 77.
  • 41
    Vgl. ebd. 78-79.
  • 42
    Rosner, Die wahren Reichen, 43; vgl. Rosner, Greed, 129.
  • 43
    Vgl. Rosner, Greed, 167-171; Wahren, Faktor, 52-53; Sedláček, Ökonomie, 289-297.
  • 44
    Wahren, Faktor, 53.
  • 45
    Ebd. 52.
  • 46
    Sedláček, Ökonomie, 398; s. auch 289-297.
  • 47
    Vgl. Rosner, Die wahren Reichen, 46.
  • 48
    Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 20-22.
  • 49
    Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 60-64.
  • 50
    Vgl. Rosner, Habsucht, 77.
  • 51
    Vgl. dazu Rosner, Die wahren Reichen, 55-61.
  • 52
    Zu den unterschiedlichen Auslegungen vgl. Rosner, Greed, 18-19.
  • 53
    Geisen, Avaritia, 146.
  • 54
    Vgl. das Gleichnis vom Reichen Kornbauern, dessen Habgier verurteilt wird, obwohl sein Gut rechtmäßig erworben war und niemanden zu Schaden brachte (Lk 12,16-21).
  • 55
    Vgl. Gigantès, Macht, 16-22; Geisen, Avaritia, 145-146+159.
  • 56
    Vgl. Sedláček, Ökonomie, 264-265; 311-319. In seinem Schlusswort plädiert Sedláček: „Ich bin überzeugt, dass wir mehr Metaökonomie brauchen, wenn wir die Ökonomie relevanter machen wollen. (…) Man sagt oft, die Ethik und die Soft Skills seien der Zuckerguss auf dem Kuchen der mathematischen Analyse. In diesem Buch habe ich zu zeigen versucht, dass es genau umgekehrt ist, dass die mathematische Analyse der Guss auf dem Kuchen einer viel tieferen und umfassenderen ökonomischen Entwicklung ist.“ (Ökonomie, 404).
  • 57
    Vgl. Rosner, Habsucht, 80-81.
  • 58
    Vgl. ebd. 77.
  • 59
    Vgl. zu den folgenden Ausführungen Rosner, Greed, 174-178.
  • 60
    Vgl. Schallenberg, Todsünden, 22.
  • 61
    Vgl. zur Sabbatökonomie Sedláček, Ökonomie, 305-310.
  • 62
    Vgl. dazu Rosner, Greed, 174-178.
  • 63
    Vgl. zu diesem Abschnitt Rosner, Die wahren Reichen, 91-105.

Bibliografie

Bucher, Anton, Geiz, Trägheit, Neid & Co. in der Therapie und Seelsorge. Psycho­logie der 7 Todsünden, Heidelberg 2012

„Europa hat nichts gelernt“ – Warum uns eine noch schlimmere Finanzkrise droht, in: Focus-Money 31, 2014, http://www.focus.de/finanzen/banken/interview-ich-hoffe-die-europaeer-haben-einen-plan-b_id_4009807.html [06.05.2015]

Geisen, Richard, Avaritia. Bedrohung der sozialen Ordnung durch Habgier und Geiz, in: Die sieben Todsünden. Über Laster und Tugenden in der modernen Gesellschaft, Hg. Alfred Bellebaum / Detlef Herbers, Münster 2007, 135-167

Gigantès, Philippe, Macht und Gier in der Weltgeschichte, Köln 2012

Huizing, Klaas, Gier! Versuch einer Aus­höhlung, in: Neue Zeitschrift für Syste­matische Theologie und Religionsphilo­sophie 53/3, 2011, 251-264

Nienhaus, Lisa / Lena Schipper, Nichts ge­lernt aus der Finanzkrise, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 7, 2015, 19, Übersetzung unter: https://www.ucl.ac.uk/economics/news/2015/feb/germanys-frankfurter-allgemeine-zeitung-ucls-lead-curriculum-reform-using-core [21.01.2023]

Otte, Rainer, Wenn weniger mehr ist. Phi­losophie der Bescheidenheit, Berlin 2012

Rosner, Brian S., Greed as Idolatry. The Origin and Meaning of a Pauline Meta­phor, Grand Rapids 2007

Rosner, Brian S., Habsucht – Eine verges­sene Sünde, in: Theologische Beiträge 31/2, 2000, 75-81

Rosner, Brian, Warum die wahren Reichen wenig Geld brauchen. So finden Sie mehr Zufriedenheit und ein entspanntes Verhältnis zum Geld. Weisheiten aus der Bibel, Gießen 2007

Schallenberg, Peter, Die sieben Todsünden. Geistesgeschichtliche und moraltheolo­gische Einordnung, in: Die sieben Tod­sünden. Über Laster und Tugenden in der modernen Gesellschaft, Hg. Alfred Bellebaum / Detlef Herbers, Münster 2007, 21-28

Schorlemmer, Friedrich, Die Gier und das Glück. Wir zerstören, wonach wir uns sehnen, Freiburg 2014

Sedláček, Tomáš, Die Ökonomie von Gut und Böse, 2012, 3. Aufl. München 2013

Thielemann, Ulrich, Die „Gier“ – (k)eine Ursache der Großen Finanzkrise? http://www.mem-wirtschafts­ethik.de/blog/blog-einzelseite/article/die-gier/ [06.05.2015]

Wahren, Heinz-Kurt, Gier. Der menschli­che Faktor der Finanzkrise, München 2011