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KulturethikAllgemein

Die „Generation Lobpreis“ und die Zukunft der Kirche

Das Buch zur empirica Jugendstudie 2018

„Worship Generations“: So der Titel eines Lobpreis-Kongresses 2019, der viele bekannte deutsche Lobpreis-Leiter und -bands zusammenbringt, um über die Bedeutung von Lobpreis für christliche Gemeinden nachzudenken und gemeinsam mit vielen Besuchern Gott anzubeten. In ihrem Buch „Generation Lobpreis“ greifen Tobias Faix und Tobias Künkler genau diese Faszination für Lobpreis in einer ganz bestimmten Generation auf: Die 14-29-jährigen hochreligiösen evangelischen Christen in Deutschland. 

Mit ihrer Studie haben Faix und Künkler das Glaubensleben und die -praxis hochreligiöser Jugendlicher untersucht, um einen besseren Einblick zu bekommen, wie die „Frommen“ dieser Generation in Gemeinde und Kirche eingebunden werden können. Dieser Newsletter stellt die wichtigsten Ergebnisse zusammen reflektiert die Deutungen der Resultate durch die Autoren und gibt einen Ausblick für die Gemeindearbeit. 

I. Wer ist die Generation Lobpreis? Eine Einführung

1.1. Vorgehen der Studie

Es gibt viele Studien über Jugendliche (z.B. die Shell-Jugendstudien, die letzte erschien 2016), darunter auch manche, die sich mit Jugendlichen und Glauben befassen (z.B. „Jugend gefragt“ von 2016). Jedoch finden sich kaum Studien über evangelische Jugendliche, die als „hochreligiös” bezeichnet werden. Es ist diese Gruppe, die Faix und Künkler in „Generation Lobpreis“ untersucht haben. Dazu wurden insgesamt 3187 Personen zwischen 14 und 29 Jahren befragt, wovon sich 75% (=2386) als „hochreligiös“ bezeichnen lassen, der Rest als „religiös“ (vgl. S. 26).1In: Faix, Tobias, Künkler, Tobias, Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche. Das Buch zur empirica Jugendstudie 2018, Neukirchen-Vluyn 2018. Im Folgenden bezeichnen in Klammern angegebene Seitenzahlen immer die entsprechenden Seiten im Buch. Die Kategorien „religiös“ und „hochreligiös“ wurden anhand von sechs Faktoren aus dem Religionsmonitor ermittelt, vgl. S. 23 f. Da es in der Studie vorrangig um die hochreligiösen Jugendlichen gehen soll, wurden die 25% religiösen nicht detailliert untersucht, sondern ab und zu als Kontrollgruppe hinzugezogen. Unter den Befragten befinden sich sowohl Jugendliche aus evangelischen Landeskirchen als auch aus der evangelischen Gemeinschaft oder Freikirchen. Dabei stellte sich heraus, dass ungefähr die Hälfte der Befragten eine Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche angab und die andere Hälfte sich mit Freikirchen oder der evangelischen Gemeinschaft (die von den Autoren im Buch typologisch zu den Freikirchen gezählt wird) verbunden fühlt (vgl. S. 27).

Für die Studie wurden die Teilnehmer auf Großveranstaltungen wie dem Christival 2016 und dem Jugendkirchentag 2016 der EKHN befragt, weiterhin gab es Onlineverweise auf evangelischen Internetseiten und sozialen Medien. Neben dieser quantitativen Erhebung wurden ergänzend 62 qualitative Interviews geführt, um Vertiefungen hinsichtlich des Glaubenslebens Jugendlicher zu ermöglichen. 

1.2. Die Lebenswelt der „Generation Lobpreis“

Die Befragung zeigt, dass hochreligiöse Jugendliche oft höher gebildet sind als viele ihrer Zeitgenossen. So verfügen ihre Eltern im Vergleich mit der Shell Jugendstudie von 2016 über höhere Abschlüsse und auch die Schulabsolventen der Generation Lobpreis besitzen mehr als doppelt so häufig eine Hochschulreife als der bundesdeutsche Durchschnitt (vgl. S. 35 f.). Die Hochreligiösen stammen zumeist aus der Oberschicht (40%) sowie aus der mittleren bis oberen Mittelschicht (insgesamt ca. 48%, ebd.). 

Will man die Generation Lobpreis den Wertetypen der Shellstudie zuordnen,2Für eine ausführliche Darstellung und Erläuterung der Shellstudie s. den Newsletter 29. so zeigt sich, dass der größte Teil zu den „Aufstrebenden Machern“ (für die Tugend und Sicherheit, idealistische, sowie hedonistisch-materielle Werte wichtig sind) gehört. Diese Gruppe ist bei den Hochreligiösen auch stärker als im Bevölkerungsdurchschnitt vertreten. Sie weisen eine Mischung aus Pragmatismus, Wertesynthesen und Individualismus auf und gehören zu den sozialen Aufsteigern. Somit ähneln sie in ihrem sozialen Milieu dem neuen „Mainstream“ der Gesamtgeneration, den „Adaptiv-Pragmatischen“, die von Hedonismus und Pragmatismus geprägt sind (vgl. S. 37 ff.). Entgegen der Annahme der Autoren besitzen hochreligiöse Jugendliche damit „…kein eigenständiges Milieu, das sich hinsichtlich der Lebens- und Glaubenspraxis signifikant von den Ergebnissen anderer Jugendstudien unterscheidet“ (S. 45).

II. Wie glaubt die Generation Lobpreis? Ergebnisse der Studie

Um den Glauben der Jugendlichen zu beschreiben, wurden zentrale Glaubensthemen wie Alltagspraxis, Bibelverständnis und das Verhältnis zur Gemeinde untersucht. Zunächst soll jedoch die Vielfalt der Glaubenstypen präsentiert werden:

2.1. Die acht frommen Typen

Bei den hochreligiösen Jugendlichen handelt es sich keinesfalls um eine homogene Gruppe. Um dies zu verdeutlichen, haben die Autoren versucht, acht unterschiedliche Glaubenstypen zu bilden. Dabei waren drei Dimensionen ausschlaggebend (vgl. S. 48 f.):

1. Die Exklusivität des Glaubens: Wie stark sind die Jugendlichen von ihrer eigenen Religion überzeugt? Ist ihr Bibelverständnis wortwörtlich? Wollen sie Menschen für den Glauben gewinnen? Mit wem sind sie befreundet?

2. Die Qualität der Gemeindebindung: Fühlen sich die Jugendlichen in ihrer Gemeinde wohl oder eingeengt? Haben sie dort gute Freunde? Können sie auf die Unterstützung ihrer Gemeinde vertrauen?

3. Unterstützender Glaube: Erhört Gott die Gebete der Jugendlichen und spendet Trost? Erleben sie Glauben als eine Hilfe im Alltag? Kommen in ihren Gebeten oft Dank und Lob vor?

Aufgrund dieser drei Komponenten konnten acht verschiedene Frömmigkeitstypen herausgebildet werden, die hochreligiöse und auch religiöse Jugendliche umfassen. Die folgende Tabelle soll einen kleinen Überblick über die einzelnen Typen und ihre Ausprägung der jeweiligen Dimensionen geben:3Hier wird zur Übersichtlichkeit lediglich eine Tabelle dargestellt, da im Abschnitt 2.2 ausführlicher auf einzelne Glaubenselemente eingegangen werden soll. Wer sich für die einzelnen Typen interessiert, kann diese im Kapitel 3 des Buches nachlesen (S. 48-82).

TypExklusivitätGemeindebindungGlaube
1++++++++
2+++++-
3++-+++
4++--
5--++++++
6--+++-
7---+++
8----

Die Häufigkeit der Plus- und Minussymbole zeigt die Intensität an (von sehr schwach über eher schwach und eher stark bis zu sehr stark).

Die Typen werden von den Autoren folgendermaßen benannt (dahinter ihre Häufigkeit, mit der sie vertreten sind):4Die Prozentzahlen sind aus dem Forschungsbericht entnommen: Vgl. Faix, Tobias; Künkler, Tobias u.a., empirica Jugendstudie 2018 Forschungsbericht, 156; abzurufen unter www.institut-empirica.de. Beachte, dass die Zahlen auch den Anteil religiöser Jugendlicher enthalten.

Typ 1: Die Höchstleister (17%)

Typ 2: Die Ambivalenten (8%)

Typ 3: Die Erweckten (9%)

Typ 4: Die Unauffälligen (9%)

Typ 5: Die Ganzheitlichen (12%)

Typ 6: Die Erlebnisorientierten (20%)

Typ 7: Die Sozialpolitischen (6%)

Typ 8: Die Reservierten (19%).

Es folgt ein Blick auf einzelne Glaubensaspekte.

2.2. Glaubenspraxis: Glaube im Alltag, Gebet und Bibellesen5Bei der Darstellung der einzelnen Themen und Inhalte haben die Autoren zunächst jeweils die quantitativen Ergebnisse vorgestellt und daraufhin die Befunde aus den qualitativen Interviews zusammengefasst.

Einen wichtigen Aspekt der Glaubenspraxis stellen Glaubensquellen dar. Wodurch wird der Glaube der Generation Lobpreis gestärkt? Auf Platz eins wurde dabei Lobpreis genannt (64%)6Mehrfachnennungen waren möglich, deshalb werden hier über 100% gebildet., gefolgt von Gebet (57%) und Gesprächen mit Freunden und Familie (54%). Nach Christlichen Freizeiten (47%) folgen auf Platz fünf und sechs Predigten im Gottesdienst (44%) und Bibel lesen (43%; vgl. S. 88 f.). Auch wenn die Ergebnisse prozentual recht eng beieinander liegen, zeigt sich, dass Glaubensäußerungen, die Emotionen und Beziehungen mehr betonen, gegenüber kognitiven Glaubensquellen bevorzugt werden. Dabei ist freikirchlichen Jugendlichen Bibellesen wichtiger als den kirchlichen (47% vs. 38%); christliche Freizeiten (55%) und Mitarbeit in der Gemeinde (37%) sind hingegen für kirchliche Jugendliche bedeutender als für Freikirchler (40% und 22%). Während männliche Jugendliche mehr Wert auf Predigten und Bibellesen legen, werden weibliche Personen eher durch Lobpreis und Familie und Freunde im Glauben gestärkt. Ebenso zeigt sich auch im Altersvergleich, dass für Jüngere (14 bis 19) christliche Freizeiten und Lobpreis bedeutender sind, während Ältere (20 bis 29) das Bibellesen stärker bevorzugen.

Weiterhin wird der Glaube im Alltag von den Jugendlichen als sehr positiv und unterstützend erlebt, während Konfliktsituationen mit anderen Menschen kaum eine Rolle spielen. Dabei empfindet ca. die Hälfte der Jugendlichen keine Probleme, ihren Glauben frei zu äußern. Außerdem hat bei den meisten hochreligiösen Jugendlichen der Glaube auch Einfluss darauf, wie sie sich ihre Freunde aussuchen (insgesamt 69% beantworten diese Frage mit „sehr”, „ziemlich”, oder „mittel” stark; vgl. S. 90 ff.).

Gebet spielt für die Jugendlichen eine enorm wichtige Rolle. So beten 57% mehrmals am Tag, 25% einmal am Tag und 15% mehr als einmal in der Woche. Hier ist ein markanter Unterschied zu den religiösen Befragten festzustellen, die am häufigsten zwischen mehr als einmal in der Woche und ein- bis dreimal im Monat beten (insgesamt in den drei Kategorien 62%; vgl. S. 98). Dabei spielen Dankbarkeit gegenüber Gott, Bitte für sich selbst und für andere Menschen als Gebetsanliegen in dieser Reihenfolge die wichtigste Rolle. Die meisten Jugendlichen beten zudem lieber allein (44% der Hochreligiösen und 61% der Religiösen), oder auch teilweise allein und mit anderen zusammen (51% der Hochreligiösen und 32% der Religiösen; vgl. S. 101). Dies zeigt, dass Gebet ein wichtiger Glaubensfaktor besonders für hochreligiöse Jugendliche ist, in dem sowohl die Beziehung zu Gott und Erfahrung seiner Nähe als auch persönliche Anliegen eine Rolle spielen (dies wurde durch die qualitativen Interviews bestätigt). Der Individualismus fällt darin auf, dass viele lieber allein beten, jedoch könnte dies auch eine Frage der religiösen Prägung sein.

Auch wenn das Bibellesen als Glaubensquelle lediglich auf Platz sechs liegt (s. oben), lesen viele hochreligiöse Jugendliche in der Bibel, entweder einmal am Tag (24%) oder mehr als einmal in der Woche (31%). Hier wird ein großer Unterschied zu den religiösen Jugendlichen deutlich, die die höchsten Werte bei „mehrmals pro Jahr“ oder sogar „seltener“ erreichen (vgl. S. 105). Gerade im Vergleich mit der fünften Mitgliedschaftsuntersuchung der EKD von 2014 sind die Werte der Hochreligiösen enorm hoch, insofern dort 80% der Befragten angeben, nie Bibel zu lesen (vgl. S. 106). Im qualitativen Teil zeigt sich, dass beim Bibellesen öfter persönliche Fragen im Vordergrund stehen, als dass es „um grundsätzliche Antworten der Wahrheit“ geht (S. 109). Durch die Bibel erfahren die Jugendlichen Leitung und Ermutigung für ihren Alltag. 

Diese Aspekte zeigen, dass hochreligiösen Jugendlichen vor allem die persönliche Beziehung und individuelle Erfahrung im Glaubensleben wichtig ist. Wie das ihr Gottesbild bestimmt, soll im folgenden Teil gezeigt werden.

2.3. Das Gottesbild der Generation Lobpreis

Wie schon in den obigen Aspekten der Glaubenspraxis zu erkennen war, ist das Gottesbild der Jugendlichen vor allem positiv. An erster Stelle steht dabei, dass Gott sie bedingungslos liebt, worauf die Aussage folgt, dass vor Gott die persönlichen Sünden nicht verborgen bleiben. An dritter Stelle steht das Erlösungswerk Jesu, darauf folgen weitere positive Grundsätze wie Gottes Plan für das persönliche Leben, Gott als Trostspender, als Geber des freien Willens und Gebetserhörer. Lediglich „Gott ist zornig auf mich, wenn ich gegen seine Gebote verstoße“ und „Gott bestraft meine Verfehlungen“ sind sehr wenig ausgeprägt (vgl. S. 112). 

Dies zeigt, dass den Jugendlichen zwar Gottes Allgegenwart und Allmacht bewusst ist und sie wissen, dass sie sich nicht vor ihm verstecken können. Zugleich sehen sie sich zuallererst bedingungslos geliebt, weshalb Gott sie weder zürnt noch straft, sondern aufgrund des Erlösungswerkes Jesu gnädig ist und somit auf ihrer Seite steht. So empfinden die meisten von ihnen Dankbarkeit, Liebe oder Geborgenheit gegenüber Gott. Auch Vergebung und Schuld kommen vor, ordnen sich jedoch diesen positiven Gefühlen unter (vgl. S. 114). Dabei stellen sich leichte Unterschiede zwischen kirchlichen und freikirchlichen Jugendlichen heraus; so glauben freikirchliche häufiger, dass ihre Sünden vor Gott nicht verborgen bleiben, an das Erlösungswerk Jesu und an das Eingreifen Gottes in ihrem Leben. Auch bei den Geschlechtern zeigt sich, dass Männer ein leicht strengeres Gottesbild haben als Frauen und häufiger um Vergebung beten (vgl. S. 115).

In den qualitativen Interviews wird Gott von den Jugendlichen sehr ähnlich beschrieben. Er liebt bedingungslos, vergibt und erlöst, ist Vater und Freund, sowie Helfer und Problemlöser. Gleichzeitig ist er auch allmächtig, jedoch nicht in einer negativen Weise, sondern wird dafür bewundert: „Gott ist halt echt König, dem gebührt die Ehre“, beschreibt es eine Jugendliche (S. 119). Auch wenn Gott manchmal als zorniger oder strafender Gott erlebt wird, wendet er sich trotzdem immer wieder in Liebe zu seinen Geschöpfen. 

Diese Aussagen zeigen ein sehr positives Gottesbild der Jugendlichen auf. Auch teilweise ambivalente Äußerungen wie „Gott hat einen Plan für mich“ und „er lässt mir einen freien Willen“ müssen sich nicht ausschließen, ebenso wie Gott gleichzeitig allmächtig und liebend ist. Die Autoren interpretieren diese Vorstellungen als Ausdruck eines „Kuschelgottes“, der über seine Geschöpfe herrscht, jedoch nicht ungebeten in deren Leben eingreift, sondern nur, wenn diese ihn konkret darum bitten. Weiterhin scheint „…die Semantik der Lobpreislieder das Bild der Jugendlichen von Gott mehr geprägt [zu haben] als die Bibel“ (S. 120, vgl. auch S. 114f.). Dies erscheint nachvollziehbar, wenn man sich Texte wie „mein Freudeschenker, mein Heimatgeber, mein Glücklichmacher, und mein Schuldvergeber, mein Friedensbringer und mein Worteinhalter, mein Liebesspender bist du"7Gracetown, Du tust, eingesehen auf https://www.songtexte.com/songtext/gracetown/du-tust-7347beed.html am 13.3.19. anschaut.

Was aber halten die Jugendlichen von Mission?

2.4. Mission und Auskunft über den Glauben

Der Mission von Christen wird heutzutage gesellschaftlich mit starken Vorbehalten begegnet, weil sie häufig mit religiösem Exklusivismus und einer Intoleranz gegenüber allen anderen Religionen verbunden wird. Vor diesem Hintergrund haben sich die Autoren zunächst gefragt, ob diese Verknüpfung auch von den Jugendlichen der Generation Lobpreis hergestellt wird. In der Studie hat sich gezeigt, dass die meisten hochreligiösen Jugendlichen durchaus der Ansicht sind, dass nur der christliche Glaube zum Heil führt (73%) bzw. in Glaubensfragen vor allem die eigene Religion Recht hat (63%, vgl. S. 125). Dabei lässt sich sagen, dass der Glaube umso exklusivistischer ist, je freikirchlicher, männlicher und älter die Personen sind. Besonders in der Gemeindezugehörigkeit (Landeskirche oder Freikirche) zeigen sich deutliche Unterschiede. Gleichzeitig stimmt jedoch jeweils ca. ein Drittel der Jugendlichen zu, dass es in Glaubensfragen keine Gewissheit gibt und jede Religion einen wahren Kern hat. Auch wenn dies im Vergleich zum deutschen Durchschnitt immer noch gering ist (in der Shellstudie finden 82% die gegenseitige Toleranz wichtig, vgl. S. 122), wird auch hier wieder eine Ambivalenz sichtbar, die Exklusivität und Pluralismus miteinander verbinden kann. Die qualitativen Ergebnisse unterstreichen diese Einstellung, wo Mission sehr unterschiedlich gewertet wird: Zum einen ist das Weitersagen des persönlichen Glaubens für viele Jugendliche wichtig, zum anderen wird jedoch der Begriff „Mission“ kritisch gesehen, da er mit dem Gedanken verbunden wird, Leuten etwas aufzuzwängen (vgl. S. 126f.). Es scheint sich ein Trend herauszukristallisieren, dass hochreligiöse Christen sowohl von ihrer eigenen Religion überzeugt sind, als auch andere Religionen wertschätzen und offen für die Begegnung mit ihnen sind. Dass feste Glaubensüberzeugungen mit religiöser Toleranz vereinbar sein können, meint auch die Mehrheit der Befragten in der fünften Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD (vgl. S. 127f.). Dieser Trend scheint zwar deutlich vom Pluralismus und Toleranzgedanken der Postmoderne beeinflusst zu sein, aber weist durchaus positive Züge auf.

So reden hochreligiöse Jugendliche gern über ihren Glauben, etwa jeder Zweite tut dies oft, während nur 15% der Religiösen häufig über ihren Glauben reden (vgl. S. 129). Dabei fühlen sich die meisten nach eigenen Aussagen gut über den christlichen Glauben informiert, wissen, was in der Bibel steht und können anderen ihren Glauben verständlich erklären (vgl. S. 130 ff.). Die Jugendlichen sehen sich als positive Vorbilder, die ihren Glauben authentisch im persönlichen Umfeld leben und somit für andere anziehend wirken. „Mission“ geschieht also vor allem im Freundeskreis auf eine unaufdringliche Weise. Diese Praxis wird vermutlich nicht mit dem Begriff „Mission“ identifiziert, der als eher negativ besetzt gesehen wird. Faix und Künkler folgern, dass der Subjektivismus ermöglicht, sowohl eine exklusivistische Glaubensposition zu vertreten, als auch gleichzeitig eine pluralistisch-tolerante Haltung einzunehmen, da man ja nur „für sich“ sprechen kann (vgl. S. 134 f.).

Wie die frommen Typen (s.o.) Mission und die Exklusivität ihres Glaubens sehen, ist sehr unterschiedlich und wird von ihnen jeweils anders beantwortet. Während die Typen eins bis vier (s. 2.1) einen exklusivistischen Glauben vertreten, steht für die Typen fünf und sechs die Liebe im Vordergrund; sieben und acht glauben häufiger, dass alle Religionen einen wahren Kern haben. Weiterhin reden die „Höchstleister“ (1) und die „Ambivalenten“ (2) besonders gern über ihren Glauben mit Freunden, demgegenüber engagieren sich die „Erweckten“ (3) und die „Ganzheitlichen“ (5) überdurchschnittlich in den Mitarbeitsbereichen Mission und Evangelisation (vgl. S. 135).

Nun soll ein weiterer Blick auf das Bibelverständnis der Generation Lobpreis geworfen werden.

2.5. Das Bibelverständnis am Beispiel der Sexualethik

Da die Autoren die These vertreten, dass die „…Frage der Bibeltreue oft an der Haltung zu bestimmten Themenstellungen festgemacht [wird] …häufig stammen diese Themen aus dem Bereich der Sexualethik“ (S. 137), haben sie zunächst das allgemeine Bibelverständnis abgefragt und sind danach auf bestimmte Themen wie Sex vor der Ehe und Homosexualität eingegangen.8M.E. jedoch scheinen einige Fragen zum Thema jedoch sehr tendenziös und von den Antwortmöglichkeiten sehr zugespitzt, ebenso ist zu hinterfragen, wieso gleich ethische Streitfragen als Beispiel verwendet werden müssen.

Bei der ersten Frage zur Bedeutung und Interpretation der Bibel gab es vier Antwortmöglichkeiten, welche in einem Spektrum von „trifft überhaupt nicht zu“ bis zu „trifft voll und ganz zu“ eingeordnet werden konnten. Der Aussage, dass die Bibel wortwörtlich verstanden werden sollte, stimmen die wenigsten zu, insgesamt nur 19% (5% voll und ganz, 14% eher). 38% meinen, ein wortwörtliches Bibelverständnis treffe teils/teils zu. Gleichzeitig haben 39% der Jugendlichen, also fast die doppelte Anzahl, zugestimmt, dass alle biblischen Gebote des AT und NT noch heute gültig sind, was gegenüber Ersterem ein überraschendes Ergebnis darstellt. 

Auch hier antwortete eine große Menge mit teils/teils (35%). Möglicherweise hatten die Jugendlichen hier die zehn Gebote im Hinterkopf, oder wie die Autoren vermuten, Jesu Aussage zum Gesetz aus Mt 5,17-18, ohne dabei an die vielen Opfer- und Reinheitsgesetze zu denken. 

Die zweithäufigste Antwort stellt die Aussage „ich richte meinen Alltag nach der Bibel aus“ dar, welcher 40% zustimmen und 39% mit teils/teils beantworten. Schließlich haben die meisten Jugendlichen die Antwort bejaht, dass die Bibel aus der Perspektive heutiger Verhältnisse gedeutet und verstanden werden sollte (insgesamt 45%, davon jedoch nur 6% voll und ganz; zusätzlich 39% teils/teils, vgl. S. 138 ff.). Dieses Ergebnis zeigt, dass die meisten Jugendlichen in ihrer Hermeneutik unsicher wirken und auch vom Zeitgeist geprägt scheinen.

Grafik von S.139 im Buch

In dieser spannenden Frage zeichnen sich ebenfalls Unterschiede nach Denomination, Geschlecht und Alter ab. So nehmen Jugendliche aus der evangelischen Kirche die Bibel weniger wortwörtlich (14% vs. 24% der Freikirchler), richten ihr Leben weniger danach aus (30% vs. 50%), aber deuten sie häufiger aus einer heutigen Perspektive (60% vs. 47%). Männer richten ihren Alltag öfter nach der Bibel aus und verstehen diese auch häufiger wortwörtlich als Frauen, wobei die Unterschiede hier weniger gravierend sind. Ältere versuchen ebenfalls öfter, ihr Leben an der Bibel auszurichten, halten die Gültigkeit aller AT- und NT-Gebote für weniger wahr und unterstützen auch seltener die Aussage, die Bibel solle aus einer heutigen Perspektive gedeutet werden. 

In den qualitativen Interviews haben sich drei Schwerpunkte herauskristallisiert, die ebenso verdeutlichen, dass für die Jugendlichen der Umgang mit der Bibel nicht ganz einfach ist. So wurde zum Ersten häufig der Kontrast zwischen dem Gott des Alten und Neuen Testaments genannt und die damit verbundene Schwierigkeit, das AT ernst zu nehmen und in das Gottesbild zu integrieren. Als Zweites kamen Spannungen oder Widersprüche in der Bibel zur Sprache, worunter auch die Paulinischen Aussagen zum Frauenbild oder manche harschen Worte, z.B. von Jesus, zählen. Der dritthäufigste Punkt stellt die Schwierigkeit dar, das eigene Leben an den Ansprüchen der Bibel auszurichten, da schon oft einfache Stellen schwer umzusetzen sind, aber auch die Herausforderung der Übertragung auf heute besteht (vgl. S. 140 ff.).

Dieser erste Einblick in das Bibelverständnis zeigt, dass auch unter den hochreligiösen Jugendlichen nicht länger mit einem festen Bibelglauben gerechnet werden kann und eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit der Heiligen Schrift besteht. Dies ist vermutlich einerseits im Licht des zeitgenössischen Verständnisses von Pluralität und Ablehnung aller Alleingültigkeits- und Wahrheitsansprüche zu deuten, mit denen die Generation durch Schule und Studium und dem darin vermittelten Wissenschaftsbild konfrontiert wird. Andererseits scheint aber auch die Prägung eine große Rolle zu spielen. Deshalb sollte man sich in Gemeinden fragen, inwieweit die Jugendlichen in ihrem Bibelverständnis gelehrt und herausgefordert werden, aber auch, ob auf ihre existenziellen Fragen zur Bibel und die schwierigen Stellen eingegangen wird. 

Nach den Ergebnissen des allgemeinen Bibelverständnisses folgen nun die Resultate zum spezifischen Verständnis der Sexualethik der Bibel. Während 38% der Jugendlichen angeben, in der Bibel stehe eindeutig, dass Sex vor der Ehe eine Sünde ist, sind 42% der Meinung, Eindeutiges sei dazu nicht zu finden. Nur 3% sind überzeugt, dass dazu nichts in der Bibel zu finden ist; der Rest weiß es nicht oder enthält sich (vgl. S. 144). ´

Demgegenüber zeigt sich beim Thema Homosexualität eine viel deutlichere Tendenz: 51% der Hochreligiösen glauben, dass das Ausleben von Homosexualität in der Bibel eine Sünde ist, 28% finden keine eindeutigen Aussagen und nur 5% sehen gar keine (vgl. S. 145). Bei beiden Fragen spielt auch die Denomination wieder eine Rolle; so glauben Freikirchler häufiger, dass Sex vor der Ehe und auch Homosexualität laut der Bibel eindeutig Sünden sind, als Landeskirchler. 

Um herauszufinden, welchen Einfluss die Einstellung zu Homosexualität auf die Gemeindearbeit hat, wurden die Jugendlichen außerdem befragt, was mit einer homosexuellen Person in der Gemeinde passieren sollte. Bezüglich männlicher oder weiblicher Homosexualität gab es dabei keine großen Unterschiede, oft wurde tatsächlich für einen bedingungslosen Verbleib und Mitarbeit gestimmt (m: 37%, w: 39%). Dass solche Personen zwar in der Gemeinde verbleiben können, aber nur unter bestimmten Bedingungen mitarbeiten dürfen (Mehrfachnennungen waren möglich), meint jedoch zusammengenommen der Großteil (ca. 31% stimmen gegen eine leitende Position; 23% gegen Mitarbeit in Kinder- und Jugendarbeit und ca. 23% sind dafür, dass die Person ihre Sexualität nicht mehr ausleben sollte, vgl. S. 146 f.). Auch hier wird der Unterschied zwischen Jugendlichen aus der Landeskirche und aus Freikirchen wieder deutlich (55% der Ersteren sind dafür, dass ein Homosexueller ohne Einschränkungen in der Gemeinde verbleiben darf, bei Zweiteren sind dies nur 20%). 

Die qualitativen Interviews zeigen das Hadern mit einer richtigen Entscheidung: Einerseits sind sich viele Jugendliche bewusst, dass Homosexualität Sünde ist, andererseits finden sich auch Uneinigkeiten, wie man heutzutage damit umgehen soll, oder bejahende Haltungen (vgl. S. 148 ff.). 

Die Studie zeigt, dass gerade das Thema Homosexualität ungefähr für die Hälfte mit einem eindeutig wörtlichen Bibelverständnis einhergeht. Für einen Großteil (40%) hat gelebte Homosexualität im Gemeindeleben jedoch keine praktischen Konsequenzen, so dass eine Spannung entsteht. Möglicherweise ist dieser Großteil dann auch die Gruppe, welche keine eindeutigen Aussagen in der Bibel dazu finden kann. Die Autoren nennen für die Spannungen bezüglich des Bibelverständnisses als mögliche weitere Gründe, dass die Jugendlichen einen unbewussten selektiven Umgang mit verschiedenen Stellen pflegen oder sich bestimmte Schlüsselstellen suchen, an denen sie ihre Bibeltreue festmachen, während sie andere Stellen aus heutiger Perspektive deuten (vgl. S. 152 f.). 

Das Bibelverständnis und die Einstellungen zu sexualethischen Themen stellen für viele Jugendliche eine Herausforderung dar, die nicht zu vernachlässigen ist. Im Folgenden soll nun einen Schritt weitergegangen und veranschaulicht werden, wie die Jugendlichen zu Gemeinde, Gottesdienst und Mitarbeit stehen.

2.6. Die Generation Lobpreis in der Kirchgemeinde

Gemeindezugehörigkeit

Dass die Zugehörigkeit zu einer Kirchengemeinde in der Bevölkerung prozentual abnimmt, ist allgemein bekannt. Doch wie steht es diesbezüglich bei den hochreligiösen Jugendlichen? Von den Befragten hat ca. die Hälfte angegeben, sich in der evangelischen Kirche zuhause zu fühlen, während 53% sich zu Freikirchen zugehörig fühlen. Das erstaunliche ist, dass jedoch 66% offizielles Mitglied einer Landeskirche und nur 25% Mitglied einer Freikirche sind. Daran wird deutlich, dass die formale Zugehörigkeit eine immer kleinere Rolle spielt, wogegen die Bedeutung subjektiver Faktoren wie Mitarbeit und Identifikation über die Inhalte zunimmt (vgl. S. 161, 164). Neben diesen Kriterien besitzt auch die Sozialisation durch die eigene Familie für den Glauben und die Gemeindeverbundenheit eine hohe Priorität. So sagen knapp 47%, dass der Glaube in der Erziehung eine sehr große Rolle gespielt hat (vgl. S. 163). Einen Abbruch oder Gemeindewechsel gibt es vor allem aufgrund von Umzügen oder weil die neue Gemeinde bessere Angebote für die Zielgruppe hat, weiterhin aufgrund von Problemen mit den Glaubensinhalten der alten Gemeinde oder besseren Gottesdiensten bzw. Freunden in der neuen Gemeinde (vgl. S. 165). 

Befragt man die Jugendlichen zu den Aufgaben der Kirchen, steht die Verkündigung der christlichen Botschaft an erster Stelle, dicht gefolgt vom diakonischen Auftrag, sich um Menschen in Notlagen zu kümmern, weiterhin Orientierungshilfe für das eigene Leben zu geben und für christliche Normen und Werte einzutreten. Dagegen wird interreligiöser Dialog als nicht so wichtig gesehen, auch wenn der Wert immer noch hoch ist (vgl. S. 167 f.). Außerdem fühlen sich Jugendliche mit ihrer Gemeinde vor allem aufgrund von persönlichen Beziehungen, emotionalem Wohlbefinden und aktiver Partizipation sowie Unterstützung durch Hauptamtliche verbunden. Gerade der Gemeinschaftsaspekt spielt für sie eine enorm wichtige Rolle, ob sie sich zuhause fühlen oder nicht (vgl. S. 169 f.).

Auch in den qualitativen Interviews hat sich gezeigt, dass Gemeinde den hochreligiösen Jugendlichen wichtig ist; sie hilft ihnen und prägt sie in ihrer Glaubensentwicklung. Weiterhin wünschen sich die Jugendlichen, im Gottesdienst Gott zu begegnen und Gemeinschaft zu haben, wobei hier bestimmte Gottesdienstformen oder -teile (s.u.) als wichtiger empfunden werden. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele von ihnen auch mehrere Gemeinden besuchen oder sich mit ihnen verbunden fühlen (vgl. S. 170 ff.). 

Wie verbunden die Generation Lobpreis mit einer Kirche oder ihrer Gemeinde ist, veranschaulichen auch die unterschiedlichen Frömmigkeitstypen. Dabei ist interessant, dass es jeweils zwei sehr verbundene Typen, sowie zwei eher distanzierte Typen in Landes- und Freikirchen gibt. Während Typ 1 (die Höchstleister) und 2 (die Ambivalenten) sich mehrheitlich stark mit Freikirchen verbunden fühlen, halten sich Typ 5 (die Ganzheitlichen) und 6 (die Erlebnisorientierten) stärker zur Landeskirche. Demgegenüber weisen die mehrheitlich freikirchlichen Typen 3 (die Erweckten) und 4 (die Unauffälligen) sowie die eher landeskirchlichen Typen 7 (die Sozialpolitischen) und 8 (die Reservierten) eine schwache Gemeindebindung auf (vgl. S. 174).

Gottesdienst

Hochreligiöse Jugendliche gehen gern und regelmäßig zum Gottesdienst. So sind es insgesamt rund 67%, die einmal pro Woche oder sogar häufiger einen Gottesdienst besuchen, 28% gehen zumindest ein- bis dreimal im Monat. Dabei besuchen zwei Drittel der Hochreligiösen vor allem den regelmäßigen Gottesdienst am Sonntag und ca. ein Drittel einen alternativen Lobpreis- oder Jugendgottesdienst (häufig am Abend, auch unter der Woche), während die Religiösen ungefähr in beide Gottesdienstformen gleich oft gehen. Freikirchliche Jugendliche besuchen häufiger den Sonntagsgottesdienst als kirchliche, umgedreht verhält es sich mit den genannten alternativen Gottesdiensten (vgl. S. 179 f.). Möglicherweise liegt das daran, dass freikirchliche Gemeinden auch im Gemeindegottesdienst häufiger moderne Formen wie z.B. Lobpreislieder benutzen und es dort weniger solcher alternativen Gottesdienste gibt.

Die meisten Jugendlichen besuchen oder wünschen sich offen-spontane und modern gestaltete Gottesdienste. Dabei haben sie (absteigend) folgende Erwartungen: Der Gottesdienst soll sie Gott näherbringen, Jesus Christus im Mittelpunkt haben, Gott loben, zum Nachdenken anregen und viele weitere. Hier sind ihnen Inhalte und Ziele wichtiger als die Form; Gemeinschaft mit Gott und anderen und das Nachdenken über den Glauben spielen eine große Rolle (vgl. S. 183 f.). Aus den Interviews wird ersichtlich, dass vor allem verschiedene Gebetsformen (z.B. auch Lobpreis), die Predigt und die Gemeinschaft die wichtigsten Aspekte des Gottesdienstes für sie bilden (vgl. S. 186 f.). 

Auch die Medien gewinnen für Predigten an Bedeutung; so hören oder schauen ca. 30% der hochreligiösen Jugendlichen einmal pro Woche oder ein- bis dreimal im Monat eine Predigt im Internet, Fernsehen oder Radio. Der Großteil (rund 66%) nutzt diese Medien jedoch nur mehrmals im Jahr oder sogar seltener. Auffällig ist, dass vor allem freikirchliche Männer zwischen 20 und 29 medienaffin sind sowie Typ 4 (die Unauffälligen, vgl. S. 185 f.).

Ehrenamt

Die Generation Lobpreis ist eine Generation, die sich aktiv im christlichen Kontext engagiert. So arbeiten 44% mehrmals in der Woche ehrenamtlich mit, 29% tun dies einmal pro Woche und 20% immerhin ein- bis dreimal im Monat. Dabei stellen die Autoren fest: „[J]e häufiger die Jugendlichen mitarbeiten, desto höher ist die Zustimmung und die Identifika-tion mit der Gemeinde“ (S. 192). Dabei engagieren sie sich vor allem bei Freizeiten (54%), in Leitungsaufgaben (z.B. Leitung der Jugendgruppe), bei der Arbeit mit Kindern oder in der Gottesdienstvorbereitung bzw. -mitwirkung (jeweils über 40%). Weitere Bereiche sind Teenarbeit (z.B. Konfirmandenunterricht), Gestaltung des Lobpreises, Arbeit mit älteren Jugendlichen oder Mitwirkung in Chören bzw. Musikgruppen. Es zeigt sich also, dass Jugendliche vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit mitwirken wollen, ebenso im Gottesdienst oder bei musikalischen Aufgaben und dabei auch gern Verantwortung übernehmen, meist über eine jüngere oder gleichaltrige Gruppe. Daneben bringt sich ein nicht geringer Anteil auch über den christlichen Kontext hinaus ehrenamtlich ein; von den Hochreligiösen sind dies ca. 36%, bei den Religiösen sogar 42%, die sich besonders in Sportvereinen, Bildungs- und sozialen Einrichtungen engagieren (vgl. S. 194 f.). 

Als Motivation fürs Ehrenamt steht für die Jugendlichen an erster Stelle Spaß und Freude (92%), weiterhin, anderen Menschen zu helfen (85%), etwas mit anderen zusammen zu tun (84%), in der christlichen Verantwortung zu handeln (77%) und neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben (70%). Mitzuarbeiten, um dafür Anerkennung und Bestätigung zu bekommen, ist vielen Jugendlichen dagegen kaum wichtig (26%, vgl. S. 195). 

Aus den qualitativen Befunden wird ersichtlich, dass viele Jugendliche oft sogar mehrere Aufgaben zugleich übernehmen. Neben Spaß am Ehrenamt spielt ihr Glaube dabei eine wichtige Rolle, sowie die positiv erfahrene Inspiration durch andere Mitarbeiter oder Leiter. Diese sind für die Jugendlichen Vorbilder und können sie auch in ihren Zukunftsentscheidungen prägen. Dabei sollten sie den Jugendlichen Bereiche zum Ausprobieren überlassen, ihnen Verantwortung übertragen und regelmäßiges Feedback geben, damit sie davon lernen können. Viele aus der Generation Lobpreis sind sich der Verantwortung in ihrer Mitarbeit bewusst und wünschen sich, etwas damit zu bewegen. Sie haben dabei auch den Blick für das Ganze und wollen gern generationsübergreifend zusammenarbeiten (vgl. S. 197 ff.). 

Fragt man die Jugendlichen, in welchen Bereichen sie sich zukünftig gerne engagieren würden, stimmen ihre Präferenzen zumeist mit ihren jetzigen Mitarbeitsbereichen überein (s. o.). Zudem zeigt sich ein gesteigertes Interesse für die Arbeit mit Geflüchteten (dieser Bereich steht mit 48% der Hochreligiösen somit auf Platz 2). Demgegenüber befinden sich Bereiche wie Öffentlichkeitsarbeit, Friedens- und Umweltarbeit oder Arbeit mit Senioren auf den hinteren Plätzen (vgl. S. 202).9In der zugehörigen Grafik im Buch ist ein Fehler unterlaufen, deshalb sei für das passende Diagramm hier zusätzlich auf den Forschungsbericht, S. 109, verwiesen.

Insgesamt stellen Ehrenamt und Mitarbeit einen sehr wichtigen Bereich der öffentlichen Glaubenspraxis hochreligiöser Jugendlicher dar und könnten sozusagen als die „neue Mitgliedschaft“ (S. 203) aufgefasst werden. Abschließend soll nun ein Blick auf die Rolle der Hauptamtlichen für die Generation Lobpreis geworfen werden. 

Hauptamtliche

Aktuell herrscht in den verschiedenen Kirchen ein akuter Nachwuchsmangel, der immer wieder beklagt wird. Viele junge Menschen treten aus den Kirchen aus und können sich nicht vorstellen, einen geistlichen Beruf zu erlernen, da gerade Pfarrer ein eher negatives Bild für sie abgeben. Dabei wissen die befragten Jugendlichen dieser Studie durchaus die Rolle ihres Hauptamtlichen in der Jugendarbeit zu schätzen (vgl. S. 208 ff.). 

Die Autoren haben die Jugendlichen daraufhin befragt, inwieweit sie sich vorstellen können, später selbst einmal hauptamtlich im christlichen Kontext zu arbeiten. Dabei gaben die meisten Hochreligiösen an, sie könnten sich eine Arbeit im Bereich Jugend vorstellen (49% ja, 29% vielleicht). 11% von ihnen arbeiten bereits in der Jugendarbeit. Für das Feld Diakonie können sich 18% konkret vorstellen, darin zu arbeiten und 34% vielleicht. Beim Pfarramt hingegen haben 60% mit einem eindeutigen „nein“ gestimmt, nur 13% können es sich konkreter vorstellen und 25% vielleicht. Interessanterweise können sich Jugendliche häufiger vorstellen, auch Pastor zu werden, wenn sie den Beitrag ihres Pastors für das Gemeindeleben als hoch und positiv einschätzen. Ebenso, wie bereits deutlich geworden ist, tragen Hochreligiosität und Ehrenamt maßgeblich dazu bei, später einen hauptamtlichen Beruf zu ergreifen (vgl. S. 212 f.). 

Die qualitativen Interviews zeigen zu den quantitativen Ergebnissen weitere erwähnenswerte Einsichten auf. So lassen sich aus den Antworten drei große Berufsfelder herausbilden: Erstens die Arbeit in Kirche und Gemeinde, wie sie auch in den Fragebögen zur Sprache kam. Zweitens können sich Jugendliche jedoch auch vorstellen, interkulturell als Missionare oder in christlicher Entwicklungsarbeit tätig zu sein. Drittens sehen sich die Interviewten auch in ihrer Arbeit im nicht zwingend christlichen Kontext von Gott gesandt und beauftragt, wobei hier Tätigkeiten als Lehrerin oder Erzieher überwiegen (vgl. S. 214 ff.).

Auch wenn es nicht einfach scheint, den Nachwuchsmangel an Hauptamtlichen zu beheben, denken viele Hochreligiöse über die geistlichen Berufe nach. Dabei helfen ihnen die bereits genannten Faktoren des ehrenamtlichen Engagements und einer positiven Vorbildrolle der Hauptamtlichen, selbst eine Entscheidung für einen solchen Beruf zu treffen. Die Autoren nennen als zusätzliche Ideen, Jugendlichen zum einen besseren Einblick in Berufsfelder zu ermöglichen und zum anderen diese neu zu konzipieren (z.B. in Form von Gemeindemanagern oder Co-Pastoren), um sie attraktiver zu machen (vgl. S. 216 f.). 

Nach diesen Ergebnissen der Studie soll im abschließenden Teil zunächst auf die Deutung der Autoren eingegangen werden und daraufhin eine eigene Reflexion der Ergebnisse mit Implikationen für die Jugendarbeit erfolgen. 

III. Wie geht es mit der Generation Lobpreis weiter?

Die Interpretation der Autoren

Nach Darstellung der Ergebnisse ihrer Studie im Buch unternehmen es Faix und Künkler, diese zu interpretieren. Auf diese Interpretationsansätze soll nun kurz eingegangen werden. 

In einem ersten Schritt interpretieren die Autoren anhand der Resonanzraum-Theorie des Soziologen Hartmut Rosa die Charakteristika der Generation Lobpreis positiv. Dabei deuten sie Lobpreis als eine Art „postmoderne Liturgie“: Da die Jugendlichen unter dem gesellschaftlichen Druck von Selbstbestimmung und Beschleunigung stehen, gleichzeitig jedoch authentisch bleiben wollen, brauchen sie einen Resonanzraum, in dem ihre Entscheidungen zum Schwingen kommen und auch etwas zum Schwingen bringen können. Dies stellte früher im evangelischen Glauben die Liturgie dar. Heute jedoch bringen liturgische Handlungen bei den Jugendlichen gar nichts mehr „zum Schwingen“, da sie ihnen unvertraut und fremd sind. Vielmehr finden sie ihren Resonanzraum, also ihre Liturgie, im Lobpreis: Lobpreis führt zur Gottesbegegnung, ist einfach, klar und repetitiv, bestätigt die Gottesnähe, macht sie emotional erfahrbar und lässt sich zudem gemeinsam erleben. Lobpreis ist also zu einer „modernen Liturgie“ geworden (vgl. S. 223 ff.).

Nach dieser zunächst positiven Beurteilung gehen die Autoren in einem zweiten Schritt auch auf die negativen Konsequenzen ein, die das Gottesbild und der Glaube der Generation Lobpreis implizieren. Gott wird als „Therapeut“, Kuschelgott oder Wunschautomat gesehen: „Er ist situativ verfügbar, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, und verlangt nichts von uns“ (S. 228), sondern greift nur ein, wenn er darum gebeten wird. „Es ist folgerichtig, dass man über ein Wesen, das eine Mischung aus göttlichem Butler und kosmischen Therapeuten ist, eher einmal enttäuscht ist, als dass man Angst vor ihm hat“ (S. 229). Dieses Gottesbild spiegelt die starke Individualisierung und Emotionalisierung wider, bei der nicht mehr klar zwischen Gott und dem Ich als Subjekt der Transzendenz unterschieden werden kann. Es wird nicht länger zwischen einer äußeren, objektiven Welt und dem intimen, subjektiven Empfinden getrennt, so dass letztendlich fraglich ist, ob die Jugendlichen im Lobpreis nur sich selbst oder wirklich Gott erleben, und ob diese transzendente Erfahrung wirklich eine Seinsveränderung auch im Alltag mit sich bringt (vgl. S. 230 f.).

Reflexion und Ausblick10Es sei darauf hingewiesen, dass die Autorin dieses Newsletters selbst zur „Generation Lobpreis“ gezählt werden kann. Dies macht die Reflexion persönlich zugleich herausfordernd und horizonterweiternd- und hoffentlich nicht zu einseitig.

Mit „Generation Lobpreis“ haben die Autoren Faix und Künkler eine spannende, aufschlussreiche Studie über hochreligiöse Jugendliche durchgeführt und veröffentlicht, wie es sie vorher noch nicht gab. Sie verdeutlicht, dass die „Generation Lobpreis“ eine heterogene Gruppe ist, die mit ihrer Emotionalität, ihrem Subjektivismus und ihrer Synthese von Gegensätzen Einflüsse des postmodernen Zeitgeistes aufnimmt. Gleichzeitig findet sie mit dieser Synthese neue Zugangswege zum Glauben und zeigt eine Lebendigkeit und Offenheit, die vielen anderen Kirchenmitgliedern fehlt. So führen viele Jugendliche eine sehr persönliche Gottesbeziehung, die durch Vertrauen und Nähe geprägt ist und sich in Gebet, Bibellesen oder verschiedenen Formen von Gemeinschaft äußert. Ihnen sind nicht länger bestimmte Riten oder Vorgaben als Hilfe zur Gestaltung ihres Glaubenslebens wichtig, sondern sie möchten ihren eigenen Glauben ausbilden, für den vor allem die Beziehungsebene eine enorm wichtige Bedeutung hat. So liegen ihnen auch zwischenmenschliche Beziehungen in der Gemeinde, u.a. durch Mitarbeit, am Herzen, was die Bedeutung und Wichtigkeit von christlicher Gemeinschaft neu unterstreicht. Einerseits sind dies Werte, die von einer modernen, überwiegend kognitiven Glaubensweise mancher vorherigen Generationen in den Hintergrund gerückt wurden und nun wieder neue Beachtung erfahren. Andererseits stellt sich die Frage, wie viel die Jugendlichen wirklich zu einer echten Gemeinschaft beitragen können und wollen. An vielen Stellen steht die eigene Bedürfnisbefriedigung im Vordergrund, sei dies in einem wie oben beschriebenen „Therapeuten-Gottesbild“, beim Engagement mit der Hauptmotivation Spaß, oder auf der Suche nach Authentizität und Erfahrungen, die „mich“ glücklich machen. 

Die Generation Lobpreis ist eine Generation, die sich nach Gemeinschaft und Beziehungen sehnt, jedoch aufgrund der gesellschaftlichen und sozialen Umbrüche selbst wenig beziehungsfähig ist. Diesem Wunsch sollte in Gemeinden nachgegangen werden, aber gleichzeitig neu überlegt und gemeinsam erarbeitet werden, was christliche Gemeinschaft eigentlich ausmacht. Der Wunsch nach generationsübergreifender Arbeit sollte bewusst als eine Möglichkeit wahrgenommen werden, die Beziehungsfähigkeit zu fördern und Jugendlichen zu zeigen, wie gesunde Beziehungen wie Freundschaften, Ehen und Familien auch durch Krisen hindurch Bestand haben können.

Weiterhin verliert die Generation Lobpreis durch ihren Individualismus häufig die objektive Dimension von Gottes Wirklichkeit, die dem eigenen Glauben vorausgeht, ihn ermöglicht und für den Menschen nicht verfügbar ist. Da persönliche Erfahrungen gegenüber biblisch begründeten Wahrheitsaussagen für sie eine größere Rolle spielen, sollte sie sich fragen, inwiefern damit eine Antwortfähigkeit bei Zweifeln oder Anfragen vorhanden ist. Wie sollen z. B. Gefühlserfahrungen in schwierigen Zeiten des Glaubens helfen? Tragen in dieser Zeit nicht eher die biblischen Zusagen und Verheißungen? Vielen Jugendlichen fehlt der Bezug zur Bibel und eine verlässliche Auslegungsmethode, was angesichts des breiten Spektrums an unterschiedlichen Lehrmeinungen und des gesellschaftlichen Relativismus kein Wunder ist. So sollten sie lernen, trotz verschiedener Auslegungsmethoden eigene biblisch und theologisch begründete Entscheidungen zu treffen und fragwürdige von überzeugenden Lehrauffassungen zu unterscheiden. Da das evangelische Gemeindeleben gottesdienstzentriert und der Gottesdienst predigtzentriert ist, sollte vor allem hier über Möglichkeiten nachgedacht werden, biblische Lehre so zu kommunizieren, dass sie zu einem reifen Glauben anleitet und zum Nachdenken anregt. Das kann und muss nicht ausschließlich im Gottesdienst geschehen: Gerade in der Jugendarbeit sollte die Bibel ins Gespräch gebracht und in didaktischer Vielfalt dazu ermutigt werden, selbst in der Bibel zu lesen, um Bibelkenntnis und Bibelverständnis zu fördern. Dabei sind persönliche Begleitung durch geschulte und erfahrenere Mitarbeiter oder auch Mentoring11Vgl. auch Newsletter Nr.33 gute Möglichkeiten, um den Jugendlichen neue Lust am Entdecken der Bibel und der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Auslegungen zu machen. Auch schwierigen Themen wie dem Umgang mit dem Alten Testament oder Sexualethik sollte genügend Zeit und Raum gegeben werden. Die Generation Lobpreis selbst darf sich nicht mit einfachen, pragmatischen Antworten zufriedengeben und ist hierbei herausgefordert, sich persönlich mit der Bibel als Gottes lebendigem Wort auseinanderzusetzen. 

Gleichzeitig wurde immer wieder deutlich, welche große Rolle Lobpreis spielt und welchen Einfluss dieser auf das Glaubensleben der Jugendlichen hat.12Deshalb ist es verwunderlich, dass Lobpreis an sich keine eigene ausführliche Behandlung in der Umfrage erhalten hat, obwohl er mittlerweile ein zentraler Bestandteil des Glaubenslebens Jugendlicher ist. Demnach ist zukünftig zu beachten, dass auch Lobpreis eine Form von Lehre ist, da die Texte leicht einprägsam sind und so das Gottesbild vielleicht sogar maßgeblicher bestimmen als eine Predigt über einen Bibeltext. Alle Lobpreisleiter und christlichen Songwriter sind somit herausgefordert, sich selbst auch als Lehrende zu sehen, die den Anbetenden ein biblisch fundiertes Gottesbild vermitteln sollten, das nicht nur durch persönliche Erfahrungen und Emotionen gefärbt ist. Hilfreich wäre z.B. die Vertonung von Bibeltexten und/oder Gebeten von Glaubensvorbildern. Ebenso sollten auch Themen vorkommen, die sonst kaum in Lobpreisliedern behandelt werden, wie Leid und Schmerz, wahre Gemeinschaft oder auch der Missionsbefehl und das Reich Gottes. Solche Lieder gibt es bereits, so dass sie bei der Liedauswahl berücksichtigt werden können. 

Die Generation Lobpreis befindet sich in einer Lebensphase, in der sie hohe Motivation besitzt, um Dinge zu verändern und mitzugestalten. Sie möchte ihren Glauben aktiv leben und somit auch Gemeinde und Kirche prägen. Dabei braucht sie, wie jede Generation als Kind ihrer Zeit, Hilfe und Korrektur auf ihrem Weg und den Willen dazu, sich von anderen anleiten zu lassen. Wenn sie dies tut, kann sie die Gemeinde und Kirche von morgen erneuern.13Weitere gute Denkanstöße zum Umgang mit dieser Generation finden sich in den abschließenden 15 Thesen von Faix und Künkler, vgl. S. 268 ff.

Marie-Helen Bach

Endnoten

  • 1
    In: Faix, Tobias, Künkler, Tobias, Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche. Das Buch zur empirica Jugendstudie 2018, Neukirchen-Vluyn 2018. Im Folgenden bezeichnen in Klammern angegebene Seitenzahlen immer die entsprechenden Seiten im Buch. Die Kategorien „religiös“ und „hochreligiös“ wurden anhand von sechs Faktoren aus dem Religionsmonitor ermittelt, vgl. S. 23 f.
  • 2
    Für eine ausführliche Darstellung und Erläuterung der Shellstudie s. den Newsletter 29.
  • 3
    Hier wird zur Übersichtlichkeit lediglich eine Tabelle dargestellt, da im Abschnitt 2.2 ausführlicher auf einzelne Glaubenselemente eingegangen werden soll. Wer sich für die einzelnen Typen interessiert, kann diese im Kapitel 3 des Buches nachlesen (S. 48-82).
  • 4
    Die Prozentzahlen sind aus dem Forschungsbericht entnommen: Vgl. Faix, Tobias; Künkler, Tobias u.a., empirica Jugendstudie 2018 Forschungsbericht, 156; abzurufen unter www.institut-empirica.de. Beachte, dass die Zahlen auch den Anteil religiöser Jugendlicher enthalten.
  • 5
    Bei der Darstellung der einzelnen Themen und Inhalte haben die Autoren zunächst jeweils die quantitativen Ergebnisse vorgestellt und daraufhin die Befunde aus den qualitativen Interviews zusammengefasst.
  • 6
    Mehrfachnennungen waren möglich, deshalb werden hier über 100% gebildet.
  • 7
    Gracetown, Du tust, eingesehen auf https://www.songtexte.com/songtext/gracetown/du-tust-7347beed.html am 13.3.19.
  • 8
    M.E. jedoch scheinen einige Fragen zum Thema jedoch sehr tendenziös und von den Antwortmöglichkeiten sehr zugespitzt, ebenso ist zu hinterfragen, wieso gleich ethische Streitfragen als Beispiel verwendet werden müssen.
  • 9
    In der zugehörigen Grafik im Buch ist ein Fehler unterlaufen, deshalb sei für das passende Diagramm hier zusätzlich auf den Forschungsbericht, S. 109, verwiesen.
  • 10
    Es sei darauf hingewiesen, dass die Autorin dieses Newsletters selbst zur „Generation Lobpreis“ gezählt werden kann. Dies macht die Reflexion persönlich zugleich herausfordernd und horizonterweiternd- und hoffentlich nicht zu einseitig.
  • 11
    Vgl. auch Newsletter Nr.33
  • 12
    Deshalb ist es verwunderlich, dass Lobpreis an sich keine eigene ausführliche Behandlung in der Umfrage erhalten hat, obwohl er mittlerweile ein zentraler Bestandteil des Glaubenslebens Jugendlicher ist.
  • 13
    Weitere gute Denkanstöße zum Umgang mit dieser Generation finden sich in den abschließenden 15 Thesen von Faix und Künkler, vgl. S. 268 ff.

Bibliografie

Faix, Tobias, Tobias Künkler, Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche. Das Buch zur empirica Jugendstudie 2018. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 2018.